US-Schluss: US-Börsen bauen Vortagesgewinne etwas aus

New York – Die US-Börsen haben am Dienstag an ihre moderaten Gewinne zu Wochenbeginn angeknüpft und etwas weiter zugelegt. Die Anleger setzen zunehmend darauf, dass die Notenbank noch in diesem Monat nach einer langen Pause eine weitere Zinssenkung zur Ankurbelung der Wirtschaft vornehmen wird, hiess es aus dem Handel. Schliesslich waren die jüngsten Arbeitsmarktberichte enttäuschend schwach ausgefallen. Zudem war das Beschäftigungswachstum in den zwölf Monaten bis zum März 2025 weit weniger robust gewesen als zuvor berichtet, wie aus der vorläufigen Benchmark-Revision der Regierung hervorgeht.
Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,43 Prozent auf 45.711,34 Punkte. Für den marktbreiten Aktienindex S&P 500 ging es um 0,27 Prozent auf 6.512,61 Punkte nach oben. Der viel beachtete, technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 notierte 0,33 Prozent höher bei 23.839,80 Punkten. Der umfassendere Nasdaq Composite erreichte ein weiteres Rekordhoch und schloss 0,37 Prozent im Plus.
Trotz der deutlichen Risse auf dem Arbeitsmarkt gehen die Anleger davon aus, dass die Wirtschaft noch robust genug ist, um die Unternehmensgewinne anzukurbeln. Allerdings nahmen zuletzt die geopolitischen Spannungen wieder zu, was sich in einem weiteren Rekordhoch beim Gold niederschlug. Denn Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge die Führungsspitze der islamistischen Hamas in Doha, der Hauptstadt des Golfstaats Katar, angegriffen.
Aus Unternehmenssicht stand ein Milliarden-Deal im Rohstoffsektor im Anlegerfokus: Der britisch-südafrikanische Bergbaukonzern Anglo American und der kanadische Kupferproduzent Teck Resources wollen sich zusammenschliessen.
Mit Teck Resources, das zu den fünf weltweit führenden Kupferproduzenten zählt, werde Kupfer zum Kernstück des künftigen Konzernportfolios, bemerkte Matt Britzman, Aktienstratege bei Hargreaves Lansdown. Damit sei das künftige Unternehmen gut aufgestellt, um von der strukturellen Nachfrage im Zusammenhang mit der Elektrifizierung und Energiewende zu profitieren. Die Anglo-Papiere stiegen in London an der Spitze des britischen Leitindex FTSE 100 um gut neun Prozent. Für Teck ging es um mehr als elf Prozent nach oben.
Ein Milliarden-Deal mit Microsoft trieb die Aktien der Nebius Group auf ein Rekordhoch. Am Ende stand ein Plus von gut 49 Prozent zu Buche. Zuvor hatte der niederländische Spezialist für Cloud-Infrastruktur bei Anwendungen rund um Künstliche Intelligenz (KI) einen Auftrag des Software-Riesen für die Lieferung von KI-Infrastruktur bekannt gegeben. Die Microsoft-Titel bewegten sich letztlich kaum vom Fleck.
UnitedHealth zogen an der Dow-Spitze um 8,6 Prozent an, nachdem der Krankenversicherer sein Jahresziel für den bereinigten Gewinn bestätigt hatte. UnitedHealth teilte zudem mit, dass die Zahl der Versicherten in den am höchsten bewerteten Medicare-Versicherungstarifen im Einklang mit den eigenen Prognosen liegen wird. Damit dürfte dem Unternehmen die erhoffte Summe an Bonuszahlungen der US-Regierung zufliessen.
Die Aktien des UnitedHealth-Wettbewerbers Humana aber sackten als Schlusslicht im S&P 500 um zwölf Prozent ab. Hier deuten Berichte darauf hin, dass insgesamt die Kriterien für Bonuszahlungen im Rahmen des Medicare-Prpgramms offenbar strenger geworden sind.
Apple konnte derweil mit der Ergänzung der iPhone-Palette um ein dünneres Modell keine Begeisterung wecken; die Anteilsscheine schlossen 1,5 Prozent im Minus. (awp/mc/pg)