Neue Berechnungsmethoden heben BIP-Werte deutlich an

Neue Berechnungsmethoden heben BIP-Werte deutlich an
(Bild: Schlierner / Adobe Stock)

Neuenburg – Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat seine Methoden überarbeitet, anhand derer die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR) der Schweiz berechnet wird. Das führt im Zeitraum 1995 bis 2023 zu einem im Durchschnitt 1,8 Prozentpunkte höheren Bruttoinlandprodukt (BIP).

Für die Totalrevision wurden neue Datenquellen einbezogen und Berechnungsmethoden verbessert, wie das BFS am Montag mitteilte. Damit könne die sich ständig verändernde wirtschaftliche Realität besser abgebildet werden, erklärte BFS-Experte Philippe Küttel an einer Telefonkonferenz.

Das führt im Zeitraum 1995 bis 2023 zur einer Korrektur des BIP zu laufenden Preisen zwischen +1,1 und +3,8 Prozentpunkten. Ab 2021 führte die Revision zu einer besonders starken Zunahme von über 3 Prozentpunkten.

Gemäss der neuen Berechnungsmethode ist die Schweizer Wirtschaft auch im vergangenen Jahr 2024 deutlich gewachsen. Das Bruttoinlandprodukt verzeichnete zu Preisen des Vorjahres einen Anstieg von 1,4 Prozent. Angesichts der Zunahme des allgemeinen Preisniveaus um 1,0 Prozent stieg das BIP zu laufenden Preisen um 2,4 Prozent auf 854 Milliarden Franken.

Der Konsum der privaten Haushalte war 2024 den Angaben zufolge der wichtigste Wachstumsmotor der Schweizer Wirtschaft. Auch der Aussenhandel trieb das Wachstum noch an. Bei den Investitionen wurde hingegen nur noch ein schwacher Aufwärtstrend beobachtet.

Auch 2025 leicht höhere Werte
Die «Benchmark-Revision» der BIP-Daten führte auch im laufenden Jahr zu leicht höheren Werten: Im zweiten Quartal 2025 wuchs das sporteventbereinigte BIP der Schweiz um 0,2 Prozent nach zuvor publizierten 0,1 Prozent. Das BIP-Wachstum für das erste Jahresviertel wurde auf plus 0,8 Prozent angehoben von 0,7 Prozent.

«Die Geschichte des Schweizer BIP wurde nicht umgeschrieben», sagte Felicitas Kemeny, Konjunkturverantwortliche beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Starke Phasen seien stark, schwache Phasen schwach geblieben. (awp/mc/pg)

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