BASF verkauft Lacke-Sparte an US-Finanzinvestor Carlyle

Ludwigshafen – Der Chemiekonzern BASF hat einen Käufer für sein Lack-Geschäft gefunden. Der Dax -Konzern einigte sich laut einer Mitteilung vom Freitag mit dem US-Finanzinvestor Carlyle . Für die Sparte werde dabei ein Unternehmenswert von 7,7 Milliarden Euro angesetzt. Vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen soll der Verkauf im zweiten Quartal des kommenden Jahres abgeschlossen sein und BASF vor Steuern dann 5,8 Milliarden Euro in die Kasse spülen. 40 Prozent an der Sparte wird BASF weiterhin halten. An der Börse war die Reaktion auf die Neuigkeit überschaubar.
Es handele sich im Grunde um eine Joint-Venture-Struktur, erklärte das BASF-Management in einer Telefonkonferenz mit Analysten und Journalisten am Nachmittag. «Indem wir eine Eigenkapitalbeteiligung halten werden, zeigen wir unser Vertrauen in die zukünftige Wertschaffung und das Potenzial des Coatings-Geschäfts», sagte BASF-Chef Markus Kamieth. Ein kompletter Ausstieg seitens BASF sei vorgesehen, es gebe dafür aber keinen festen Zeitplan und bislang auch keine Vereinbarungen mit Carlyle, etwa was Zielerreichungen angehe.
Über ein Investment in einen Carlyle-Fonds mischt bei der Transaktion zudem auch der Staatsfonds von Qatar «(Qatar Investment Authority») mit. Carlyle sei aber der für BASF relevante Vertragspartner, betonte der Manager.
Der geplante Verkauf ist ein weiterer Schritt in dem von Kamieth geplanten Umbau des Chemie-Riesen, der schon länger unter einer allgemeinen Branchenflaute leidet. Wichtige Kunden der Lack-Sparte kommen etwa aus der deutschen Autobranche, die auch wegen der Konkurrenz aus China und des Verschlafens des E-Autobooms in Teilen der Welt mit Problemen ringt. Laut BASF-Angaben erzielt der Bereich mit 10.300 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 3,8 Milliarden Euro. Der Buchwert per Ende 2024 belief sich laut BASF auf 3,3 Milliarden Euro. (awp/mc/pg)