CH-Schluss: Leichter vor Fed-Zinsentscheid und Zahlen von ‚Big Tech‘

CH-Schluss: Leichter vor Fed-Zinsentscheid und Zahlen von ‚Big Tech‘
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch den Rückwärtsgang eingelegt und kontrastierte damit den von Rekord zu Rekord laufenden Notierungen an der Wall Street. Marktteilnehmer sprachen von einer spürbaren Zurückhaltung vor der US-Zinsentscheidung am Abend und den ebenfalls nach Börsenschluss erwarteten Zahlen von ‚Big Tech‘ in den USA. Auch das in der Nacht mit Spannung erwartete Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping bremse die Anleger.

Am Abend müssen die Investoren wohl Überstunden machen. Zunächst rückt die Zinssitzung der US-Notenbank in den Fokus. Da eine Zinssenkung bereits voll eingepreist ist, wird es insbesondere auf den Ausblick für die Dezembersitzung ankommen. Mit Meta, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet legen nach Börsenschluss gleich drei der «Magnificent 7» ihre Zahlen vor. Und am Donnerstag folgen noch Apple und Amazon.

Zur Wochenmitte sank der Leitindex SMI um 0,37 Prozent auf 12’314,10 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, hielt sich mit minus 0,07 Prozent auf 2017,26 Punkte etwas besser. Der breite SPI gab schliesslich um 0,19 Prozent auf 17’047,45 nach. Im SLI dominierten die Verlierer das Tableau im Verhältnis zwei zu eins.

Die etwas schwächere Entwicklung des SMI im Vergleich zum SLI erklärten Marktbeobachter nicht zuletzt mit Abgaben in den defensiven Schwergewichten Novartis (-0,4%), Roche (-0,3%) und Nestlé (-1,1%). «Heute ist Risk-on angesagt», sagten Börsianer mit Blick auf den KI-Boom an der Wall Street.

Unter den Verlierern waren auch andere defensive Werte wie Lindt&Sprüngli (-2,9%), Givaudan (-2,1%), Swisscom (-1,1%) oder Lonza (-0,8%) zu finden. Dagegen verteuerten sich Sandoz am Vortag der Ergebnispublikation um 1,9 Prozent.

Verkauft wurden auch baunahe Papiere wie Geberit (-1,8%) und Schindler (-0,4%). Amrize stachen im Sektor indes mit einem Kursplus von 5,6 Prozent hervor. Der im Sommer von Holcim (Aktie: +0,7%) abgespaltene Bauzulieferer hob nach einer starken Umsatzentwicklung die Jahresprognose an. Analysten lobten zudem den starken Cashflow.

Straumann sprangen nach Zahlen gar um 7,6 Prozent an. Analysten zeigten sich erleichtert darüber, dass der Hersteller von Zahnimplantaten eine Lösung für das zuletzt etwas schwierige Geschäft mit durchsichtigen Zahnschienen gefunden hat.

Technologiewerte waren im Sog der Nasdaq gesucht, VAT gewannen 1,0 Prozent und Logitech 3,7 Prozent. Der Hersteller von Computerzubehör lieferte ein starkes Quartal ab und blickt optimistisch auf das wichtige Weihnachtsquartal. Die Zoll-Auswirkungen haben die Westschweizer laut eigenen Aussagen im Griff.

Die Aktien der UBS gaben nach Zahlen um 1,0 Prozent nach. Eigentlich hatte die Grossbank starke Zahlen deutlich über den Erwartungen abgeliefert und macht zudem Fortschritte bei der CS-Integration. Doch die Anleger bleiben skeptisch, hat doch CEO Sergio Ermotti vor einem schwierigen Schlussquartal gewarnt.

Auch in der zweiten Reihe gab es einige Bewegung. So schnellten Temenos nach Quartalsergebnissen vom Vorabend um fast 20 Prozent nach oben. Der Bankensoftwarehersteller übertraf nicht nur die Erwartungen, auch die Ziele für das Gesamtjahr wurden angehoben.

Für Relief Therapeutics (+4,6%) ging es nach positiven Studiendaten aufwärts. Das Präparat RLF-OD032 zur Behandlung der seltenen Stoffwechselkrankheit Phenylketonurie (PKU) zeigte eine gleichwertige Wirkung im Körper wie das Referenzprodukt.

Hingegen ist bei V-Zug (-6,6%) keine Erholung in Sicht. Der Haushaltsgerätehersteller rechnet nach dem Gewinneinbruch zum Halbjahr nun auch mit einem Umsatz- und Gewinntaucher im Gesamtjahr. Um dies abzufedern, greift das Unternehmen zu verschärften Sparmassnahmen. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange
Aktueller Stand SMI bei Google

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert