Geberit von neuen Produkten beflügelt
            Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit ist in den ersten neun Monaten gewachsen und erhöht nach einem starken dritten Quartal sogar den Jahresausblick. Treiber sind vor allem neue Produkte.
«Das bisherige Geschäftsjahr 2025 war geprägt durch einen erfreulichen Volumenanstieg», heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Dazu trugen vor allem neu eingeführte Produkte und eine Marktverbesserung in Europa bei.
«Alle grossen EU-Märkte ausser Frankreich sind in den ersten neun Monaten gewachsen», sagte CEO Christian Buhl in einem Call mit Analysten. Ausserdem habe sich der Hauptmarkt Deutschland stabilisiert. Von einer Erholung im Neubau könne man aber noch nicht sprechen.
Man nehme auch keinen Rückenwind von der Politik wahr, sagte er weiter. Die deutsche Regierung hatte im Frühjahr ein grosses Infrastrukturprogramm angekündigt.
Während die Baubewilligungen in Deutschland weiterhin zurückgehen, vor allem im Nichtwohnbereich, zieht laut dem CEO das Renovationsgeschäft an. Dieses mache mittlerweile 60 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Neue Produkte kurbeln Nachfrage an
Insgesamt stieg der Umsatz von Januar bis September um 2,0 Prozent auf 2,45 Milliarden Franken. Ohne negative Währungseffekte ergab sich ein Plus von 4,4 Prozent. Im dritten Quartal legte Geberit organisch sogar um 5,4 Prozent zu.
«Im dritten Quartal machte sich die zweite Welle der Markteinführung des Installationselements Duofix bemerkbar», erklärte CEO Buhl. Dies habe das Segment Installation & Flushing Systems angetrieben, das um 8,3 Prozent wuchs.
Generell hätten alle neuen Produktkategorien, darunter auch das Dusch-WC Alba, zuletzt zweistellig zugelegt. Dieses Jahr sei etwa jedes zweite verkaufte WC ein Alba-Modell gewesen.
Lohnkosten drücken auf Profitabilität
Die Profitabilität wurde im Jahresverlauf durch höhere Lohnkosten und Energiepreise sowie Investitionen in Wachstumsinitiativen in Schwellenländern und IT-Ausgaben gebremst, wie es weiter hiess. Für das Gesamtjahr erwartet der CEO eine Lohninflation zwischen 3 und 4 Prozent.
Auf die Margen drückte zudem die Schliessung eines Keramikwerks in Deutschland. Diese soll bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Davon betroffen sind rund 300 Mitarbeitende.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verharrte im Jahresverlauf auf 753 Millionen Franken. Die entsprechende Marge fiel um 60 Basispunkte auf 30,8 Prozent. Damit blieb die Marge noch immer über dem Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent. Der Reingewinn sank um 1,2 Prozent auf 494 Millionen Franken.
Keine grossen Überraschungen erwartet
Mit Blick nach vorn zeigt sich Geberit leicht optimistischer. Das Management schraubt die Jahresprognose beim Wachstum leicht nach oben und stellt nun ein Nettoumsatzwachstum in Lokalwährungen von rund 4,5 Prozent in Aussicht. Bisher waren es rund 4 Prozent. Die EBITDA-Marge soll weiterhin bei rund 29 Prozent liegen.
Grund für die Anpassung sei das dritte Quartal, das stärker ausgefallen sei als erwartet, so der CEO. «Auch im Oktober lag der Umsatz über dem Vorjahr.»
Analysten und Anleger reagierten positiv auf das Geschäftsupdate. Die Aktie lag um die Mittagszeit in einem schwachen Gesamtmarkt 1,8 Prozent im Plus. (awp/mc/ps)