CH-Verlauf: Seitwärts – Warten auf Daten

CH-Verlauf: Seitwärts – Warten auf Daten
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt macht sich am Mittwoch nach einem zunächst freundlichen Start etwas Skepsis breit. An der Wall Street hatten insbesondere Tech-Werte zugelegt und auch bei den entsprechenden Titeln in Asien für Kursgewinne gesorgt. «An sich wollen die Marktteilnehmer ein Jahresendrallye sehen, vor wichtigen Daten und der Fed-Zinsentscheidung wird es aber wohl nur mit halber Kraft vorangehen», kommentierte ein Händler.

Am Nachmittag kommt neben dem ISM-Dienstleistungs-Index insbesondere dem privaten ADP-Beschäftigungsreport diesmal eine hohe Bedeutung zu. Denn durch die Datenverzögerungen aufgrund des US-Shutdowns wird der eigentlich für Freitag geplante offizielle Arbeitsmarktbericht erst später veröffentlicht. Somit sind die ADP-Daten eines der letzten Zeichen vom Arbeitsmarkt vor der Fed-Zinsentscheidung kommende Woche. «Zudem erwarten wir noch den PCE-Deflator, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan im weiteren Wochenverlauf. Darunter können durchaus noch ein paar ‚Gamechanger‘ mit Blick auf die Zinssitzung sein», sagte ein weiterer Börsianer.

Der Leitindex SMI hält sich gegen 10.50 Uhr noch mit 0,05 Prozent auf 12’896,51 Punkte im Plus. Bei knapp 12’950 Zählern erreichte der Index zeitweise ein neues Hoch seit dem Frühjahr. Der 30 Titel umfassende SLI tritt mit minus 0,01 Prozent quasi auf der Stelle auf 2084,38 Zählern und der breite SPI steigt noch um 0,08 Prozent auf 17’720,76 Zähler. Im SLI ist das Verhältnis von Gewinnern und Verlierern relativ ausgewogen.

An der Indexspitze rangieren Tech-Werte wie Logitech (+3,9%) und VAT (+4,8%). Die Branchenkollegen im SPI wie AMS Osram (+2,6%), Comet (+3,8%) oder Inficon (+1,6%) ziehen ebenfalls an. Die Titel greifen damit die Erholung an der Nasdaq auf, die sich in Asien mit teils starken Kursgewinnen beispielsweise bei Softbank fortsetzte.

Die Pharma-Schwergewichte Roche (GS +0,5%) und Novartis (+1,1%) stützen ebenfalls den SMI. Bereits seit einiger Zeit erholen sich die Titel deutlich. Bei Novartis stützt am heutigen Handelstag zudem eine Kurszielerhöhung von Morgan Stanley. Zu Roche äusserten sich die Experten am Vortag, allerdings etwas zurückhaltender nach dem bereits massiven Kursanstieg.

Schlusslicht im SLI sind Holcim (-1,8%). Jefferies hat die Titel auf «Hold» von «Buy» abgestuft. Zwar sei der Zementkonzern gut positioniert, um von einer Erholung im Bausektor zu profitieren. Der starke Kursanstieg – Holcim liegen seit Jahresbeginn um rund 70 Prozent im Plus – preise dies aber ausreichend ein.

Unter den Verlierern im Index sind auch einige Finanztitel zu finden. So verlieren UBS (-0,8%) und Julius Bär (-1,5%) an Boden. Auch die Versicherer Zurich (-0,9%), Swiss Life (-1,0%) und Swiss Re (-1,2%) fallen zurück.

In der zweiten Reihe schnellen Cosmo (+20,3%) massiv nach oben. Auslöser für den Sprung auf den höchsten Stand seit Mitte September 2024 sind positive Studiendaten zum Mittel Clascoterone, das gegen Haarausfall bei Männern eingesetzt wird. Im Communiqué ist von einem «potenziellen ersten grossen therapeutischen Durchbruch» in der Behandlung von Haarausfall seit mehr als drei Jahrzehnten die Rede.

Gewinne gab es auch bei Temenos (+2,8%). Beim Bankensoftware-Hersteller übernimmt Finanzchef Takis Spiliopoulos per sofort als CEO. Analysten werten den Schritt positiv, er sorge für Stabilität. Gleichzeitig wurden die Guidance für das laufende Jahr sowie die Mittelfristziele bestätigt. (awp/mc/pg)

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