50 % weniger Malariaerkrankungen in Afrika seit 2000

50 % weniger Malariaerkrankungen in Afrika seit 2000
Anopheles-Mücke, hauptsächlichste Übertragerin von Malaria.

Anopheles-Mücke, hauptsächlichste Übertragerin von Malaria.

Basel – In den letzten 15 Jahren ist die Zahl der Malariainfektionen in Afrika dank Insektizid-behandelten Moskitonetzen, medikamentöser Behandlung und Moskitobekämpfung um die Hälfte zurückgegangen. Das zeigt eine in der renommierten Zeitschrift «Nature» publizierte Studie mit Beteiligung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH). Doch die Wissenschaftler warnen: Um die Erfolge auch in Zukunft zu sichern, ist zumindest eine Verdoppelung der finanziellen Anstrengungen notwendig. 

Neue Medikamente, Moskitonetze und Mückenbekämpfung: In den letzten 15 Jahren wurde der Kampf gegen die tödliche Infektionskrankheit in Afrika intensiv geführt. Wissenschaftler des Malaria Atlas Projects der Universität Oxford mit Beteiligung des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts zeigen: Insektizid-behandelte Moskitonetze, Behandlungen mit Medikamenten und das Versprühen von Insektiziden in Innenräumen verhinderten 660 Millionen Malariafälle seit dem Jahr 2000. Die Infektion mit Plasmodium falciparum, dem tödlichsten aller Malariaerreger, ging um die Hälfte zurück und die Fälle klinischer Malariaerkrankungen um 40%.

Insektizid-behandelte Moskitonetze am wirksamsten
Das internationale Team des Malaria Atlas Projects wertete Gesundheitsdaten von über 30’000 Orten in Afrika südlich der Sahara aus. Mit Hilfe von Computermodellen errechneten sie, welchen Einfluss die Kontrollstrategien auf die Erkrankung an Malaria ausüben. Insektizid-behandelte Moskitonetze zeigen gemäss dieser Analyse den grössten Einfluss auf den Rückgang klinischer Malariafälle (68%), gefolgt von anderen Interventionen wie die medikamentöse Behandlung (19%) oder dem Einsatz von Insektiziden in den Häusern (13%).

«Trotz der vielen Gelder, die in die Malaria-Kontrolle geflossen sind, war unser Verständnis darüber sehr lückenhaft, was diese Investitionen bewirken,» sagt Professor Pete Gething aus Oxford. Die nun veröffentliche Analyse zeigt eindrücklich, wie effektiv diese Massnahmen der internationalen Gemeinschaft gegriffen haben. «Malaria-Kontrolle ist eine der effektivsten und intelligentesten Formen von Entwicklungshilfe, » sagt Studienleiter Pete Gething.

Globale Entwicklungsstrategien notwendig
Trotz dieser Erfolge leben noch immer Millionen von Menschen in Afrika mit dem Risiko, an Malaria zu sterben. Zudem: Das Auftauchen neuer Resistenzen gegen Medikamente und Insektizide droht den Fortschritt bei der Malariabekämpfung zunichte zu machen. Es brauche daher für die globalen Entwicklungsstrategien bis ins Jahr 2030 zumindest eine Verdoppelung der Anstrengungen, um den Erfolg langfristig zu sichern. (TPH/mc/pg)

Tropen- und Public Health-Institut

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