Allianz Risk Barometer 2018: Furcht vor Betriebsunterbrechungen bei Schweizer Unternehmen gestiegen

Allianz Risk Barometer 2018: Furcht vor Betriebsunterbrechungen bei Schweizer Unternehmen gestiegen

Wallisellen – Unternehmen weltweit sehen sich vielfältigen Risiken ausgesetzt, die in einer vernetzten Wirtschaft den Erfolg oder gar die Existenz von Unternehmen jeder Grösse und Branche gefährden können. Betriebsunterbrechung zählt somit weltweit zu den grössten Risiken – auch in der Schweiz. Das zeigt die siebte Ausgabe des Allianz Risk Barometers, für das fast 2’000 Risikoexperten aus verschiedenen Unternehmen und der Allianz Gruppe aus insgesamt 80 Ländern befragt wurden.

Betriebsunterbrechungen bleiben laut Risikoexperten das mit Abstand grösste Unternehmensrisiko in der Schweiz. Wurden im vergangenen Jahr in 50 Prozent der Antworten Betriebsunterbrechung als grösstes Risiko genannt, waren es jetzt 70 Prozent. Auch auf den folgenden Plätzen hat sich an der Risikoeinschätzung wenig geändert: So werden die Risiken aus Marktentwicklungen mit 45 Prozent wie im Vorjahr auf Rang 2 geführt, Cyber-Angriffe belegen mit knappem Abstand (43 Prozent) den 3. Rang im diesjährigen Allianz Risk Barometer. Kritischer als im vergangenen Jahr sehen Schweizer Unternehmen neue Technologien (Rang 5 /2017: Rang 7) sowie Qualitätsmängel, Serienfehler und die Folge von Produktrückrufen (Rang 6/ 2017: Rang 8). Neu unter den Top 10-Risiken in der Schweiz sind Feuer und Explosion sowie mögliche Ausfälle von Kraftwerken. Gefahren durch Änderungen in der Gesetzgebung oder eine stärkere Regulierung schätzen die Experten geringer ein als noch 2017 (Rang 6/ 2017: Rang 4).

Massive finanzielle Verluste drohen
«Betriebsunterbrechung steht wieder an der Spitze in der Schweiz», erklärt Christoph Müller, der für das Geschäft des Allianz Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty in der Schweiz verantwortlich ist: «Es gibt immer neue Ursachen für dieses mitunter existentielle Unternehmensrisiko. Lange Zeit waren es vor allem Naturgefahren oder Industrieunfälle, die den Betrieb lahmlegten. In der digital vernetzten Wirtschaft kommen weitere neue Auslöser hinzu wie Cyberangriffe, IT-Pannen oder auch die Folgen von Streiks oder Terroranschlägen. In solchen Szenarien können massive finanzielle Verluste entstehen, ohne dass Anlagen oder Gebäude beschädigt oder zerstört worden wären. Für Risikomanager rückt damit zunehmend der Schutz von immateriellen Vermögenswerten wie Daten, Netzwerken oder Intellectual Property in den Vordergrund.» Zunehmend gelten Cybervorfälle als neue Auslöser für Betriebsunterbrechungen. Der Cyber-Risikomodellierer Cyence, der mit AGCS zusammenarbeitet, schätzt, dass die durchschnittlichen Kostenauswirkungen eines Cloud-Ausfalls von mehr als 12 Stunden für Unternehmen aus dem Finanz-, Gesundheits- und Einzelhandelssektor rund 700 Mio. EUR in Nordamerika und knapp 600 Mio. EUR in Europa betragen könnte.

Betriebsunterbrechung weltweit auf Rang 1
Auch weltweit sorgen sich die Unternehmen vor allem vor einer Betriebsunterbrechung (Rang 1) und einem Cyberangriff (Rang 2). Grosse Schäden aus Naturkatastrophen (Rang 3) bleiben auch weltweit ein wachsendes Problem, wobei durch das rekordverdächtige Katastrophenjahr 2017 auch der Klimawandel und die zunehmende Wettervolatilität (Rang 10) erstmals in den Top 10 der wichtigsten Risiken weltweit auftaucht. Unterdessen sind Risiken, die von neuen Technologien (Rang 7/ 2017: Rang 10) ausgehen, einer der grössten Aufsteiger im weltweiten Ranking. (Allianz Suisse/mc/ps)

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