Arabischer Frühling immer unübersichtlicher

Arabischer Frühling immer unübersichtlicher

In Kairo musste das Militär am Wochenende erneut eingreifen und eine Eskalation vermeiden.

Nach Ansicht von Bahrains König Hamad hat sich die Lage im kleinsten Golfstaaten wieder beruhigt, so dass er den am 15. März verhängten Notstand am kommenden 1. Juni aufheben wird. Die Regierung erwägt sogar, den im März abgesagten Formel-1- Grand Prix von Manama nachzuholen.

In Kairo kam es am Wochenende zu religiös motivierten Zusammenstössen zwischen Salafisten und christlichen Kopten. Dabei wurden 12 Menschen getötet und über 200 verletzt. Angeblich hatte eine Gruppe Kopten ein Mädchen verschleppt, weil es zum islamischen Glauben übertrat. Die Salafisten gelten in Ägypten als die konservativsten Muslime. Ägypten war Anfang 2011 nach Tunesien das zweite arabische Land, dessen Führung unter dem Eindruck wochenlanger Streiks und Proteste abtrat. Die Börse in Kairo verlor am Sonntag unter dem Eindruck der jüngsten Zusammenstösse 1,20 Prozent.

Die Lage in Syrien bleibt unklar. Mal ist von abgeriegelten Städten und Panzerkolonnen gegen Demonstranten die Rede, dann wieder von einer Beruhigung der Situation. Syriens Präsident Baschar Al-Assad sitzt dessen ungeachtet weiter fest im Sattel. Wie in Tunesien und Ägypten fordern vor allem junge Syrer auf Facebook und auf den Strassen Reformen, Meinungsfreiheit und politischen Pluralismus.

Im Jemen sträubt sich Präsident Ali Abdulla Saleh, seit 1978 an der Macht, ein Abkommen zum Übergang in eine Demokratie zu unterzeichnen. Saleh fühlte sich von der Vermittlerrolle Katars gestört. Die Verweigerungshaltung trieb in Sana’a erneut Demonstranten auf die Strasse.

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