Coronavirus: Miet- und Wohneigentumsmarkt scheinbar unbeeindruckt

Coronavirus: Miet- und Wohneigentumsmarkt scheinbar unbeeindruckt
(Bild: © peterschreiber.media / AdobeStock)

Flamatt – Kaum Veränderung der Mietpreise in der Schweiz, leichter Preisanstieg bei Angeboten für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen: Der Swiss Real Estate Offer Index zeigt in Echtzeit, dass sich die Massnahmen gegen COVID-19 vorerst nicht auf die Preise auswirken, sehr wohl aber auf den Wohnungsmarkt insgesamt.

Die Massnahmen zur Eindämmung des Virus wirken sich auf weite Teile der Wirtschaft direkt aus. Eine Ausnahme bilden die Mietpreise: Die inserierten Mieten haben sich im März mit -0,1 Prozent praktisch nicht verändert, wie der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index zeigt. Auch langfristig verhalten sich die Angebotsmieten konstant: Die Mietpreise liegen nur 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Dennoch beeinflusst die aktuelle Situation auch den Wohnungsmarkt. Sichtbar wird dies vorweg auf Anbieterseite, wie aus der rückläufigen Anzahl Inserate hervorgeht. Bei Monatsbeginn lag die Zahl ausgewerteter Annoncen für Mietwohnungen schweizweit bei rund 20‘500. «Ende März wurden noch 17‘300 Einträge gezählt. Dies entspricht einem Rückgang von gut 15 Prozent und widerspiegelt ein rückläufiges Angebot der Vermieter», erklärt Martin Waeber, Managing Director von ImmoScout24. Da die Suchtätigkeit der Mieter und damit die Nachfrage parallel dazu ebenfalls abgenommen haben dürfte, bleibt der Markt im Gleichgewicht − es zeigen sich keine Preisveränderungen.

Die Mietpreisentwicklung weicht je nach Region vom Landesmittel ab. Gesunken sind die Mieten in der Nordwestschweiz (-0,5 Prozent) und im Mittelland (-0,3 Prozent). Zunahmen zeigen sich im Tessin (+1,4 Prozent), in der Zentralschweiz (+0,5 Prozent), in der Region Zürich (+0,4 Prozent), in der Genferseeregion (+0,1 Prozent) und in der Ostschweiz (+0,1 Prozent).

Wohneigentum wird teurer
Die in Inseraten ausgeschriebenen Verkaufspreise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen sind im März leicht gestiegen: Die Hauspreise haben um 1,3 Prozent zugenommen, bei Wohnungen ist ein Wachstum von 1,7 Prozent zu beobachten. Das Angebot gemessen an der Anzahl Inserate war beim Wohneigentum im März jedoch ebenfalls rückläufig. «Im Unterschied zu einem Mietwohnungswechsel wird der Erwerb von Wohneigentum meist von langer Hand geplant», begründet Waeber die Preisentwicklung. «Allfällige wirtschaftliche Auswirkungen wie sinkende Einkommen oder steigende Arbeitslosigkeit dürften– wenn überhaupt – erst zu einem späteren Zeitpunkt im Wohneigentumsmarkt sichtbar werden», so die Einschätzung des Immobilienexperten. (ImmoScout24/mc/ps)

Der Swiss Real Estate Offer Index wird auf den Webseiten von ImmoScout24 und der IAZI AG publiziert.
www.immoscout24.ch/immobilienindex
www.iazi.ch/angebotsindizes

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