Einkaufsmanager-Index Industrie verharrt im November unter Wachstumsschwelle

Einkaufsmanager-Index Industrie verharrt im November unter Wachstumsschwelle
(Bild: Schlierner / Adobe Stock)

Zürich – Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich im November wieder etwas stärker eingetrübt. Der Einkaufsmanager-Index (PMI) des Sektors ging um 0,6 Punkte auf 48,8 Zähler zurück. Der PMI des Dienstleistungssektor ging ebenfalls zurück, und zwar um 3,1 Punkte auf 51,7 Zähler.

In der Industrie blieb der Wert somit unter der Marke von 50 Punkten, die als Wachstumsschwelle definiert ist. Er notiert seit dem letzten April unter dieser Marke und fiel zeitweise bis auf 44,7 Punkte. Der Krebsgang dauere an, teilte die Credit Suisse am Montag mit, die den Index in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Procure.ch ermittelt. Insgesamt mehrten sich jedoch die Zeichen, dass sich die Industriekonjunktur stabilisiere.

Der aktuelle Wert liegt im Rahmen der Experten-Schätzungen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten mit einem Wert zwischen 48,0 und 50,5 Punkten gerechnet.

Bei den einzelnen Subkomponenten sticht vor allem der Auftragsbestand negativ heraus. Markante Produktionssteigerungen seien in den kommenden Monaten daher nicht zu erwarten, so die CS.

Gleichwohl baut die Industrie Stellen auf. Die entsprechende Subkomponente lag den zweiten Monat in Folge über der 50-Punkte-Marke. Offensichtlich habe sich die schwache Nachfrage nach Industrieprodukten bislang nicht nachhaltig negativ auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt.

Dienstleistungssektor über Wachstumsschwelle
Im Dienstleistungsbereich ging der Index um 3,1 Punkte zurück und kam damit unter den Schätzungen der Experten zu liegen (53,0-54,1). Er liege aber noch immer im Wachstumsbereich, was seit Beginn der Berechnung im Oktober 2016 mit Ausnahme eines Monats immer der Fall gewesen sei, so die CS.

Die aktuelle Nachfrageschwäche finde in erster Linie im Industriesektor statt, lautet die Schlussfolgerung. Insbesondere habe die Subkomponente «Geschäftstätigkeit» – das Pendant zur Produktion in der Industrie – unverändert deutlich in der Wachstumszone notiert. Und es seien auch neue Aufträge hereingekommen.

Der PMI und das KOF Konjunkturbarometer gelten als die beiden wichtigsten Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft. Das letzte KOF-Barometer wurde am vergangenen Freitag veröffentlicht und zeigte ebenfalls einen leichten Rückgang an. Mit 93,0 Punkten lag es weiterhin unterhalb seines langfristigen Durchschnittswertes. (awp/mc/ps)

Credit Suisse
procure.ch

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