Führungskräfte fürchten den Verlust wertvoller Mitarbeiter

Führungskräfte fürchten den Verlust wertvoller Mitarbeiter
Zerrin Azeri, Associate Director bei Robert Half (© Robert Half)

Zürich – Durch die Coronakrise sorgen sich Unternehmen vermehrt davor, Mitarbeiter mit wertvollen Schlüsselqualifikationen zu verlieren. 86 % der Führungskräfte weltweit sind besorgt, qualifizierte Mitarbeiter nicht langfristig binden zu können. Für mehr als ein Drittel der besorgten Arbeitgeber (36 %) sind jüngste Gehaltskürzungen oder zumindest die fehlende Aussicht auf eine baldige Gehaltserhöhung die Ursache. Dies zeigt die aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half.

„Die Verunsicherung am Arbeitsmarkt ist gross. Dennoch gibt es auch gute Nachrichten“, sagt Zerrin Azeri, Associate Director bei Robert Half. „Die Gehälter bleiben trotz Corona weitestgehend stabil. Viele Unternehmen haben darüber hinaus neue Benefits eingeführt, die ihre Mitarbeiter hauptsächlich bei Remote Work unterstützen sollen.“

Laut der neuen Gehaltsübersicht 2021 des Personaldienstleisters für die Schweiz werden in diesem Jahr keine Veränderungen am Gehalt vorgenommen. Trotz Wirtschaftskrise werden auch in diesem Jahr Boni ausgezahlt. Bei jedem Zweiten (52 %) gibt es laut Studie keine Veränderung bei den Zusatzzahlungen. 38 % der Befragten kündigen allerdings an, dass die Bonuszahlungen 2020 niedriger ausfallen als im Vorjahr.

Neue Zusatzleistungen für die Mitarbeiterbindung
Diese durch die Pandemie hervorgerufenen Einsparmassnahmen verunsichern Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermassen. Fast die Hälfte (41 %) der befragten Unternehmen fürchten, dass Mitarbeiter in Schlüsselpositionen von anderen Firmen abgeworben werden könnten. „Die Mitarbeiter sind das wertvollste Kapital der Schweizer Unternehmen, sowohl um kurzfristig die Krise zu meistern als auch um langfristiges Unternehmenswachstum zu sichern“, betont Azeri. „Viele Arbeitnehmer sind während der Pandemie aufgrund von Überstunden und der Übernahme von mehr Verantwortung an ihre Grenzen gestossen. Das ist ihnen in den vergangenen Monaten bewusst geworden, sodass sie beginnen, ihre persönlichen Karriereprioritäten zu überdenken.“

Viele Unternehmen reagieren bereits auf diese Entwicklung, indem sie seit Beginn der Coronakrise zusätzliche Benefits anbieten. Darunter fallen Zuschüsse für die Büroausstattung, Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit, zusätzlicher Urlaub oder Unterstützung im Bereich der externen Kinderbetreuung.

Remote Work hat Auswirkungen auf Gehaltshöhe
Telearbeit und Home-Office wirken sich auch auf das Gehaltsniveau aus. Da immer mehr Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten, beeinflusst ihr Standort zunehmend die Gehaltshöhe. Laut der Arbeitsmarktstudie von Robert Half orientiert sich das Einstiegsgehalt in erster Linie am Standort des neuen Mitarbeiters (32 %) und zu 28 % an dem des Unternehmens. Bei 37 % der Befragten ist es eine Mischung aus beiden Standorten. Dies wird auch in der Schweiz sichtbar.

„Trotz der aktuellen Arbeitsplatzverluste werden Schweizer Unternehmen auch 2021 neue Mitarbeiter einstellen, denn die Auswirkungen sind nicht in allen Branchen gleichermassen zu spüren. Es besteht eine grosse Nachfrage nach neuen Talenten, vor allem im Finance-, IT- und Office-Bereich“, so Azeri. „Nach wie vor ist es für viele Unternehmen schwer, passende Mitarbeiter zu finden, die sie benötigen, um ihre Geschäftsprioritäten zu unterstützen. Dazu gehören Mitarbeiter in der Buchhaltung, IT-Analysten oder Kundendienstmitarbeiter. Fachkräfte mit gefragten Skills wissen, dass Sie nach wie vor gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. Daher müssen Arbeitgeber auch weiterhin wettbewerbsfähige Gehälter und Zusatzleistungen anbieten. Nur so können sie Top-Kandidaten binden und auch zukünftig finden.“

„Darüber hinaus gibt es eine deutliche Verschiebung bei den Soft Skills. Agilität, Kreativität und Kommunikation haben an Bedeutung gewonnen, da sie Belastbarkeit und Flexibilität der Mitarbeiter unter Beweis stellen. Diese Fähigkeiten sind in diesen herausfordernden Zeiten besonders wertvoll“, so Azeri weiter. (Robert Half/mc)

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