Fünf Trends für die Schweizer Arbeitswelt 2024

Fünf Trends für die Schweizer Arbeitswelt 2024
Sandra Bascha, XING Kommunikationsverantwortliche für die Schweiz. (Foto: New Work SE)

Zürich – Wie entwickelt sich unsere Arbeitswelt im kommenden Jahr? Während plötzliche Veränderungen, etwa im Zuge einer Pandemie oder technologischer Innovation, unsere Aufmerksamkeit fesseln, findet tiefgreifender Wandel meistens im Hintergrund über die Zeit statt. Das Jobs-Netzwerk XING ging der Frage nach, welche Entwicklungen unsere Arbeitswelt 2024 prägen werden und präsentiert rechtzeitig zum Jahreswechsel fünf Trends für das kommende Jahr.

  1. Arbeitskräftemangel: vom Überbrücken zum nachhaltigen Verwalten
    Der demographische Wandel schreitet auch im kommenden Jahr voran und wird zunehmend zu einem Haupttreiber des Arbeitskräftemangels. Die wirtschaftliche Entwicklung vermag allenfalls vorübergehend etwas Entspannung zu bringen. Es bleibt aber die Tatsache, dass in diesem Jahrzehnt deutlich mehr Personen den Arbeitsmarkt verlassen, als neue Berufstätige nachrücken. Ökonomen der UBS gehen davon aus, dass bis 2030 auf dem Schweizer Arbeitsmarkt eine Lücke von 220’000 bis 250’000 Arbeitskräften entsteht. Für Unternehmen wird es deshalb zur zentralen Aufgabe, qualifizierte Mitarbeitende zu finden, zu binden und zu halten. Es geht nicht mehr nur darum, eine temporäre Mangelsituation zu überbrücken, sondern Strategien für einen erfolgreichen Umgang mit andauernder Knappheit zu entwickeln.
  2. Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine wird neu ausgehandelt
    Während in vielen Bereichen Arbeitskräfte rar sind, fürchten andere um ihren Job. In vielen Berufen, bei denen Wissensarbeit im Vordergrund steht, bringt Künstliche Intelligenz Arbeitnehmende zunehmend in Bedrängnis. Noch sind die Systeme oft zu wenig ausgereift, als dass man sich ganz auf sie verlassen könnte. Aber Routinearbeiten, wie einfache Recherchen, das Zusammenfassen von Texten oder Übersetzungen, klappen bereits erstaunlich gut. Was – zumindest vorerst – den Menschen vorbehalten bleibt, ist die zwischenmenschliche, emotionale Kompetenz. Die Arbeitsteilung zwischen Mensch und Maschine wird in vielen Bereichen völlig neu definiert werden müssen, was sowohl aus arbeitstechnischer wie aus gesellschaftlicher Sicht ein hochrelevantes Thema sein wird.
  3. Büros als Ort der Begegnung
    Auch im kommenden Jahr bildet eine gute Unternehmenskultur die Basis für Zufriedenheit im Job und Mitarbeiterbindung. Aber wieviel oder wie wenig Nähe ist dazu nötig? Im Zuge der Corona-Pandemie wurde bereits das Ende des Büros heraufbeschworen. Die Arbeit von zuhause schien in vielen Fällen genauso gut zu funktionieren. Zudem konnten Mitarbeitende auf das lästige Pendeln verzichten und Unternehmen Mietkosten sparen. Inzwischen mehren sich aber die Stimmen in Unternehmen, die zumindest eine gewisse Anwesenheitspflicht fordern. Denn auch wenn Teamwork bei operativen Aufgaben digital oder hybrid bestens funktioniert, bleibt der persönliche Austausch unverzichtbar. Nähe, Kreativität und Vertrauen – zentrale Säulen einer erfolgreichen Unternehmenskultur – brauchen den direkten Kontakt. Die Funktion des Büros als Begegnungszone wird noch wichtiger.
  4. Generationenübergreifende Führungsansätze werden zum Erfolgsfaktor
    Der demografische Wandel am Arbeitsmarkt äussert sich auch in unterschiedlichen Erwartungen und Lebensentwürfen verschiedener Altersgruppen. Gefragt ist ein Führungsansatz, der die Stärken verschiedener Generationen kooperativ integriert. «Generational Leadership» wird zum wichtigen Erfolgsfaktor und baut dank einer flexiblen Personalpolitik Brücken zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Damit wird ein erfolgreicher Wissenstransfer sichergestellt und unterschiedlichen Arbeitsstilen Rechnung getragen.
  5. Der Wandel wird Gewohnheit
    Veränderungsprozesse sind nie abgeschlossen, sondern treiben kontinuierlich die Weiterentwicklung unserer Arbeitswelt voran. Dazu gehören auch Kurskorrekturen, wenn man sich einmal in einer Abzweigung geirrt hat. Dank einer offenen Fehlerkultur ist es möglich, aus solchen Situationen zu lernen und den Wandel zunehmend als Normalzustand zu verstehen. Denn Veränderungen, sei es aus eigenem Antrieb oder von aussen auferlegt, wird es auch 2024 geben – und in jedem Jahr, das folgt. Die Unternehmen werden immer besser darin werden, die Kraft dieser Veränderungen für sich zu nutzen.

Sandra Bascha, XING Kommunikationsverantwortliche für die Schweiz, sagt zusammenfassend: «Viele der aktuellen Trends in der Arbeitswelt werden sich 2024 fortsetzen und in vielen Fällen noch an Fahrt gewinnen. Der Umgang mit den damit verknüpften Veränderungen wird für die Unternehmen immer mehr zum entscheidenden Erfolgsfaktor, und die zentrale Frage lautet: Können sie die entstehenden Kräfte in Vortrieb übersetzen oder lassen sie sich von ihnen ausbremsen?» (XING/mc/ps)

XING Schweiz

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