Gehirn-Sensor löst sich im Körper von selbst auf

Gehirn-Sensor löst sich im Körper von selbst auf

Mini-Sensor: Löst sich im Körper auf. (Foto: medicine.wustl.edu)

St. Louis / Urbana-Champaign – Bei schweren Schädelverletzungen muss der Druck im Inneren des Gehirns gemessen werden, um eine weitere Schädigung zu verhindern. Wissenschaftler der Washington University School of Medicine und der University of Illinois haben hierzu einen kabellosen Gehirn-Sensor entwickelt, der sich im Körper auflöst und nicht chirurgisch entfernt werden muss.

Hightech statt 1980er-Jahre
Laut dem Team um Rory K. J. Murphy könnte dieser Sensor aber nicht nur im Gehirn, sondern auch zur Überwachung der Aktivität von Organen im restlichen Körper eingesetzt werden. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma werden heute auf den Intensivstationen noch grosse Geräte mit vielen Kabeln eingesetzt, die zumeist auf Technologien der 1980er-Jahre beruhen.

Bei Implantaten besteht jedoch immer noch das Problem von Abstossungsreaktionen durch den Körper. Das Team entwickelte daher Geräte, die aus Polylactid-co-Glycolid (PLGA) und Silikon bestehen. Sie können Druck, Temperaturdaten und andere Informationen genau übertragen. Zu Beginn der Testreihen wurden die ersten Sensoren in Salzlösungen getestet. Sie lösten sich innerhalb von wenigen Tagen auf.

Studien an Menschen geplant
In einem nächsten Schritt wurden die Sensoren in den Gehirnen von Ratten getestet. Als nächstes planen die Forscher Studien mit Menschen. Laut den Ergebnissen arbeiten die Sensoren drei Tage ohne Unterbrechung. Dieser Zeitraum wird zur Behandlung eines Schädel-Hirn-Traumas als ausreichend angesehen. Die Sensoren könnten auch während eines Eingriffes im Gehirn platziert werden und so weitere Informationen liefern. (pte/mc/ps)

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