Gewerbeverband: KMU als Konjunkturpuffer

Hans-Ulrich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv.

Bern – Der neueste KMU-UBS-Konjunkturbarometer zeigt es mit aller Deutlichkeit: Auch bei den KMU ist eine Verlangsamung der Wirtschaftsdynamik festzustellen, zum Teil noch ausgeprägter als bei den Grossunternehmen. Für das 1. Quartal 2011 überwiegen aber die Optimisten, wie der Schweizerische Gewerbeverband sgv in einer Stellungnahme schreibt.

Eine Auswertung der erhobenen Daten nach Unternehmensgrössen ergibt aufschlussreiche Unterschiede. Bei den Verkaufspreisen schneiden die Mikrounternehmen (1 – 9 Mitarbeitende) am besten ab, während bei der Beschäftigung die Grossunternehmen im laufenden Quartal mehr zulegen dürften als die KMU. Vorsichtiger Optimismus herrscht auch bei den Gesamtumsätzen, und zwar vor allem bei den kleinen Unternehmen (10 – 49 Mitarbeitende). Beim Cashflow dagegen wird vor allem bei den mittleren Betrieben (50 – 249 Mitarbeitende) ein leichter Rückgang erwartet.

Verhaltener Optimismus unter KMU
Zusammenfassend bestätigt sich einmal mehr die Rolle der KMU als Konjunkturpuffer: Die meisten ökonomischen Indikatoren verändern sich sowohl im Auf- als auch im Abschwung langsamer als bei den Grossunternehmen und mit einer zeitlichen Verzögerung. Dies gilt ganz besonders für den Arbeitsmarkt. Im 1. Quartal wurden die Unternehmen auch nach ihrer Investitionstätigkeit befragt. Während bei den Erneuerungsinvestitionen in den meisten Branchen und vor allem bei den KMU leicht rückläufige Werte zu verzeichnen sind, ergibt sich bei den Ersatzinvestitionen mit Ausnahme der Industrie und dem Detailhandel ein etwas positiveres Bild mit teilweise kleineren Zuwächsen. Im laufenden Jahr bekunden alle mit Ausnahme der KMU im Baugewerbe die Absicht, gegenüber 2010 eher mehr investieren zu wollen. Offensichtlich blickt eine Mehrheit der kleineren und mittleren Unternehmen der Zukunft mit verhaltenem Optimismus entgegen. (sgv/mc/ps)

Schweizerischer Gewerbeverband sgv

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