Immobilien-Eigentum in der Coronakrise eine beliebte Wertanlage

Immobilien-Eigentum in der Coronakrise eine beliebte Wertanlage
Nirgends sind Eigenheime teurer als an den Gestaden des Genfersees. (Photo by Dino Reichmuth on Unsplash)

Zürich – In der Coronakrise sind Eigenheime als Wertanlage beliebt. Wer das nötige Kleingeld hat, kauft trotz der Rezession munter Immobilien. Eine Rolle spielt dabei auch das sogenannte Cocooning, also das Einigeln in den eigenen vier Wänden.

Der Eigenheimmarkt bleibt auch mitten in der zweiten Welle der Coronakrise stabil. In den vier Regionen Zürich, Nordwestschweiz, Bern und Genfersee sind die Preise von Einfamilienhäusern im vergangenen Jahr im Schnitt um 3,7 Prozent gestiegen, wie eine Erhebung der Immobilienplattform Homegate und der Immobilienforschungsinstituts Swiss Real Estate Institute zeigt.

Einfamilienhäuser im Kanton Bern 40% günstiger als im Kanton Genf
Den stärksten Preisanstieg verzeichnete die Region Genfersee mit 4,1 Prozent. Dort kostete ein Einfamilienhaus vergangenes Jahr im Schnitt 1,54 Millionen Franken. An zweiter Stelle ist Zürich mit einem durchschnittlichen Hauspreis von 1,3 Millionen. In der preiswertesten untersuchten Region Bern war ein Haus mit durchschnittlich 880’000 Franken rund 40 Prozent günstiger als im teuren Genf.

Die Preise für Einfamilienhäuser stiegen im Vorjahresvergleich in sämtlichen Regionen an. Dem Anschein nach gab die coronabedingte Rezession dem Anstieg der Immobilienpreise sogar noch Schub: In Krisenzeiten sei die Flucht in Sachwerte nicht Neues, wird Peter Ilg, Leiter des Swiss Real Estate Instituts der HWZ, in der Mitteilung zitiert. Aber der anhaltende Boom im Eigenheimmarkt sei für ihn trotz der stärksten Rezession seit der Ölkrise vor 30 Jahren erstaunlich.

Dass der Markt für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre von anhaltenden Negativzinsen ausgeht, dürfte laut Ilg den Immobilienboom ebenfalls befeuern. Zudem seien die eigenen vier Wände in Zeiten der Pandemie viel wichtiger geworden. Das sogenannte Cocooning, also die Tendenz, dass sich die Menschen vermehrt aus der Öffentlichkeit ins häusliche Privatleben zurückziehen, spiegelt sich laut der Mitteilung in den Immobilienkäufen wider.

Auch Wohnungen teurer
Bei den Eigentumswohnungen stiegen die Preise mit einer Zunahme von 0,5 Prozent über alle Regionen hinweg etwas weniger stark an. Die teuersten Wohnungen gibt es in Zürich, wo Käufer für die eigenen vier Wände inzwischen durchschnittlich 1 Million Franken bezahlen (+4,2%). Am günstigsten kommen Immobilienkäufer auch bei den Wohnungen in der Region Bern weg. Dort kostete eine Eigentumswohnung im Schnitt 640’000 Franken und damit 3,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

In der zweitteuersten Region Genfersee nahmen die Preise für Eigentumswohnungen als einzige ab. Für eine Wohnung zahlte man dort vergangenes Jahr durchschnittlich 900’000 Franken (-2%). Rechnet man den Preis pro Quadratmeter Nettowohnfläche, zeigt sich allerdings ein anderes Bild: Dort legten die Preise in der Region Genfersee mit 3,4 Prozent auf 10’300 Franken pro Quadratmeter am deutlichsten zu. Das lässt laut der Mitteilung darauf schliessen, dass in dieser Region im Corona-Jahr mehr kleinere Wohnungen verkauft wurden.

Die Analyse beruht auf den effektiven Verkaufspreisen aus rund 8’300 Verkaufstransaktionen des Swiss Real Estate Data Pools (SRED), einem Non-Profit-Verein der Credit Suisse, der UBS und der Zürcher Kantonalbank. Das Swiss Real Estate Institute ist eine gemeinsame Stiftung der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und des Schweizerischen Verbandes der Immobilienwirtschaft SVIT Schweiz. (awp/mc/pg)

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