Jede dritte Immobilie auf den Balearen wird von Ausländern gekauft

Jede dritte Immobilie auf den Balearen wird von Ausländern gekauft

7600 Euro pro Quadratmeter: Die Cala Jondal auf Ibiza gehört zu den teuersten Wohnlagen auf den Balearen. (Foto: pg)

Palma de Mallorca – Die Balearen-Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera gehören zu den beliebtesten Reisezielen der Schweizerinnen und Schweizer. Nicht wenige überlegen sich, sich dort ganz niederzulassen, ein Feriendomizil zu erstehen oder schlicht in eine Immobilie zu investieren. Und nicht wenige setzen die Überlegungen auch in die Tat um. Nach Angaben des spanischen Ministeriums für Inlandsentwicklung wurde 2014 rund jede dritte Immobilie auf den Balearen an einen Ausländer verkauft, wie aus dem «Marktreport Ferienimmobilien Balearen 2015» von Premier Suisse Estates LCC hervorgeht.

Das Investitionsvolumen aus dem Ausland belief sich im letzten Jahr insgesamt auf 976 Millionen Euro, was einer Steigerung von über 100% innerhalb der letzten fünf Jahre entspricht. Peter Moertl, CEO der Premier Suisse Estates, bestätigt die starke Nachfrage aus dem Ausland für das gesamte Netzwerk. Besonders Mallorca steht bei Investoren derzeit hoch im Kurs. Von den ausländischen Käufern stellen die Deutschen mit 34,56% den grössten Anteil, die Schweizer belegen mit 2,79% Platz 6, noch vor den Russen (1,84%) Belgiern, Holländern und Österreichern (1,31%).

Zunehmend Renditeobjekte im Fokus
In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurden nach Angaben des spanischen Statistikamts INE auf den Balearen insgesamt 3246 Immobilien verkauft. Damit liegen die Trimesterzahlen mit -1% zwar leicht unter dem Vorjahreswert, aber die Tendenz zeigt nach oben, im April stiegen die Verkaufszahlen um knapp 4% im Vergleich zu 2014. Im Fokus der Käufer stehen zunehmend auch Renditeobjekte, die in die lukrative Ferienvermietung gegeben werden können. Auf Mallorca erwirtschaften Ferienhäuser in attraktiven Lagen Bruttorenditen von teilweise über 5%, wie Premier Suisse Estates LCC weiter berichtet.

Ibiza: Immobilien-Käufe bevorzugt zur exklusiven Eigennutzung
Insgesamt stehen auf den Balearen derzeit rund 6000 Immobilien zum Verkauf. Zu diesem Ergebnis kommt das Steinbeis Institut Center for Real Estate Studies in Freiburg, das im Auftrag der Porta Mondial AG, in der Schweiz vertreten durch Premier Suisse Estates LCC, die Angebote aller grossen Immobilienmakler auf Mallorca, Ibiza und Menorca untersucht hat.

Mit rund 4000 Verkaufsofferten findet sich das grösste Angebot auch auf der grössten Insel des Archipels, auf Mallorca. Überraschend aber ist, dass die mit rund 95.000 Einwohnern am dünnsten besiedelte Insel, Menorca, ihre Schwesterinsel Ibiza (ca. 135.000 Einwohner) in Bezug auf Marktvolumen übertrifft. Rund 1200 Immobilien stehen dort aktuell zum Verkauf, auf Ibiza knapp 900. Studienleiter Marco Wölfle erklärt dies mit der Eigentümerstruktur: „Die Untersuchung hat gezeigt, dass Immobilien auf Ibiza bevorzugt zur exklusiven Eigennutzung gekauft werden.“ Verkauft werde nur, wenn der Besitzer sich entweder ganz von der Insel zurückziehe, oder sich innerhalb der Insel räumlich verändere.

Erwartungsgemäss wird vor allem Immobilien auf Ibiza und Mallorca ein hohes Ausstattungsniveau attestiert, über 40% der Immobilien der Balearen werden dem Luxus- bzw. gehobenen Segment zugeordnet. Wer es lieber einfacher hat, den erwartet auf Menorca das grösste Angebot, hier verfügen zwei Drittel der Objekte über mittlere Ausstattungsmerkmale, 11% der Immobilienangebote sind eher einfach gestaltet.

Ibiza mit dem höchsten Preisniveau
Ein schöner Blick und luxuriöse Einrichtung haben auch auf den Balearen ihren Preis. Auf Mallorca variieren die Quadratmeterpreise von 2210 €/m² bei einfacher Ausstattung im Nordosten bis hin zu 7170 €/m² für Luxusausstattung im Südwesten.

Auf Ibiza liegt das Preisniveau insgesamt deutlich höher. Die Durchschnittspreise zeigen, wie sehr die Ausstattung die Preise beeinflusst. Laut der Markstudie reicht die Preisspanne in der Region Nord von durchschnittlich 2670 €/m² bei einfacher Ausstattung bis hin zu 8190 €/m² in der Luxuskategorie. Beide Werte sind zugleich der günstigste und der teuerste Quadratmeterpreis auf der Hauptinsel. Die zu Ibiza gehörende Insel Formentera nimmt mit Durchschnittspreisen von über 12.000 €/m² die Spitzenposition auf den Balearen ein, allerdings ist hier das Marktvolumen viel kleiner.

Preislich eine andere Liga als die touristisch bestens erschlossenen Inseln Mallorca und Ibiza bildet Menorca. Die noch vorwiegend ländlich geprägte Insel bewegt sich im Preisniveau zwischen 2400 €/m² und rund 3300 €/m².

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Dalt Villa: Die Altstadt von Ibiza-Stadt gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe. (Foto: pg)

Toplagen auf den Balearen
Mit rund 9500 €/m² ist der Paseo Maritimo in Ibiza-Stadt die teuerste Wohnlage auf den Balearen. Auf Platz zwei liegt die Cala San Vicente mit knapp 8000 €/m², gefolgt von der Cala Jondal mit rund 7600 €/m². Dalt Villa, die Altstadt von Ibiza, belegt mit rund 7200 €/m² Platz 6. Erst auf Platz 8 erscheint mit Port d’Andratx das erste Mal Mallorca auf der Hitliste, hier kostet der Quadratmeter im Schnitt 7010,- €.

Empfehlung für Investoren In ihrem Fazit stellten die Wissenschaftler fest, dass sich auf den Balearen verschiedenste Möglichkeiten für grössere und kleinere Investitionsbeträge ergeben. Die Balearen-Inseln sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit und Eigenschaften differenziert zu betrachten. Während aus der Sicht des Kapitalanlegers Mallorca ins Auge sticht, ist Ibiza besonders für vermögende Eigennutzer mit Vorliebe zur Exklusivität attraktiv. Für Investoren mit der Absicht, Liegenschaften hauptsächlich selbst zu nutzen und dabei in einem überschaubaren Rahmen zu investieren, empfiehlt sich Menorca.

Besonders in den beiden Inselhauptstädten Ibiza-Stadt und Palma de Mallorca herrscht ein hohes Preisniveau je Quadratmeter. Beeinflusst von dem Wunsch, Urlaub zu machen und trotzdem urban mit den Vorzügen einer Stadt zu wohnen, sind Investoren bereit, deutlich höhere Summen zu zahlen als bei vergleichbaren Liegenschaften in den ländlichen Regionen der Inseln. (mc/pg)

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(Infografik: premier-suisse-estates.ch)

 

 

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