Karriere im Tourismus – Erfüllung wichtiger als Salär

Karriere im Tourismus – Erfüllung wichtiger als Salär

Luzern – Eine internationale Studie von PwC in Kooperation mit dem World Tourism Forum Lucerne belegt: Studierende, die sich für eine Karriere im Tourismus und in der Hotellerie entscheiden, legen mehr Wert auf berufliche Abwechslung und Entwicklungsmöglichkeiten als auf hohe Einkommen.

Die Studie wurde anlässlich des World Tourism Forum Lucerne im Frühling 2011 durchgeführt. Befragt wurden insgesamt 750 Studierende von international führenden Hotel- und Tourismushochschulen in Hong Kong (The Hongkong Polytechnic University), Australien (University of Queensland), Kanada (University of Waterloo) und der Schweiz (Hochschule Luzern und Hotelfachschule Lausanne).

Work-Life-Balance wichtiger als Geld
Eine wesentliche Erkenntnis der Studie: Für die angehenden Touristiker der Generation Y (ab Jahrgang 1985) ist die Sicherstellung der Work-Life-Balance in einem zukünftigen Job am wichtigsten. Für diese Generation sind Werte wie Individualität, Flexibilität und nicht zuletzt Spass und Freude von grosser Bedeutung. Dies im Gegensatz zu vorangehenden Generationen, die vor allem durch Hierarchie, Disziplin und Gewissenhaftigkeit getrieben waren.

Unregelmässige Arbeitszeiten erschweren planbare Freizeit
Auch die zukünftigen Tourismusfachleute an der Hochschule Luzern (HSLU) gewichten bei der Wahl ihrer künftigen Tätigkeit das Argument Work-Life-Balance höher als den Lohn. Gleichzeitig sind sich die Studierenden laut der Umfrage bewusst, dass gerade im Tourismus-Sektor unregelmässige Arbeitszeiten eine planbare Freizeit oft erschweren. Für Martin Barth, Geschäftsführer des World Tourism Forum könnte dies zu Problemen im Nachwuchsbereich führen. «Es besteht die Gefahr, dass ein Wechsel in eine andere Branche erfolgt.» Deshalb will das World Tourism Forum gemeinsam mit der Tourismusbranche Massnahmen erarbeiten, um auch in der Zukunft als attraktiver Arbeitgeber zu gelten.

Attraktivität und Karrieremöglichkeiten wichtig im «War for Talents»
Basierend auf den Studienresultaten rät Charles Donkor (Partner Human Capital Consulting PwC) der Tourismusbranche mit Nachdruck: «Es ist wichtig, dass Arbeitgeber die Attraktivität der Tätigkeiten sowie Karrieremöglichkeiten im Tourismus noch stärker betonen und bewerben.»

Nur so könne die Tourismusindustrie verhindern, im «War for Talents» viele hoffnungsvolle Nachwuchskräfte früh zu verlieren. Eine Chance könnte darin bestehen, dass Vorgesetzte ihre Coaching- und Mentorenrolle vermehrt wahrnehmen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass gerade junge Tourismusstudierende dies als sehr wertvoll erachten. Bereits heute pflegen die Hotelmanager diese Arbeitsweise sehr gut.

Anlässlich der dritten Durchführung des World Tourism Forum Lucerne im Jahr 2013 ist eine Neuauflage der Studie geplant. Die Befragung von Studierenden im Tourismus wird dann ergänzt durch eine zusätzliche Erhebung bei jungen Berufsleuten, die bereits in der Branche arbeiten. (World Tourism Forum/mc/pg)

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