Kaufen, wenn die Kanonen donnern?

Kaufen, wenn die Kanonen donnern?

Auf dem Parkett am Dubai Financial Market (DFM).

Dubai – Zum islamischen Wochenbeginn legten alle arabischen Märkte zu, nachdem der saudiarabische Finanzminister Stützungskäufe zusicherte und der Golfstaatenbund GCC Hilfspakete für Bahrain und Oman schnürte. Gleichzeitig will die Börse Tunis den Handel neu aufnehmen, während Kairo weiterhin geschlossen bleibt. Die Gegenreaktion sei ein Strohfeuer, warnen Experten.

Die Börsenweisheit «Kaufe, wenn die Kanonen donnern» möchte Gary Dugan, CIO Private Banking bei Emirates NBD, derzeit nicht unterschreiben. Auch wenn die Börsen in Riad, Dubai, und Kuwait in den vergangenen Tage ordentlich zulegten, nachdem Saudirabiens Finanzminister Ibrahim Al-Assaf sagte, die heimische Wirtschaft sei stark, der hohe Ölpreis gut und Stützungskäufe befänden sich in der Pipeline. Gleichzeitig verbot die Regierung Demonstrationen im Königreich.

Bonds statt Aktien
«Es ist bis vorerst besser, risikoavers zu bleiben», sagt dagegen Dugan, auch wenn der TASI-Index in Riad am Samstag um 7% in die Höhe schoss. Bereits am Montag morgen eröffneten die GCC-Märkte erneut schwächer. ENBD-Private Banker Dugan empfiehlt, in Anleihen von Emittenten hoher Bonität umzuschichten.

150 Mrd. Dollar wurden in den vergangenen fünf Wochen an Arabiens Märkten wegradiert. Der Dubai Financial Market pendelt auf einem Siebenjahrestief. Zu viel Porzellan ist durch die Staatskrisen in Nordafrika und am Golf zerschlagen worden, zu viel Unsicherheit herrscht durch den Bürgerkrieg in Libyen.

Hilfsfonds angekündigt
Um libysche Zustände in Bahrain und Oman zu vermeiden, wo seit Wochen zum Teil gewalttätig demonstriert wird, haben die anderen vier GCC-Staaten jetzt einen Fonds lanciert, um soziale Projekte in beiden Ländern zu finanzieren.

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