Knapp jeder zweite Bewerber hat zu hohe Gehaltsvorstellungen

Knapp jeder zweite Bewerber hat zu hohe Gehaltsvorstellungen
Sven Hennige, Senior Managing Director bei Robert Half. (Foto: Robert Half)

Sven Hennige, Senior District Director Central Europe & Germany bei Robert Half. (Foto: Robert Half)

Zürich – Haben sich ein Unternehmen und ein Bewerber füreinander entschieden, sollte die Neueinstellung nicht am Finanziellen scheitern. Doch die unterschiedlichen Gehaltsvorstellungen von Arbeitgebern und Jobsuchenden liefern Diskussionsstoff: 48 % der Schweizer HR-Manager erleben laut einer Robert Half Studie, dass Fach- und Führungskräfte mehr verdienen wollen als das marktübliche Lohngefüge hergibt. Damit sich beide Verhandlungspartner ein realistisches Bild über marktübliche Gehälter machen können, hat Robert Half die Gehaltsübersicht 2015 mit 62 Positionen im Finanz- und Rechnungswesen, im IT- sowie im Assistenz- und kaufmännischen Bereich herausgegeben.

Von den HR-Managern, die mit überdurchschnittlichen Gehaltswünschen konfrontiert sind, sagten 56 %, es sei das Grundgehalt, welches Bewerber als zu niedrig empfanden. In 48 % der Fälle fordern Fachkräfte höhere Bonuszahlungen. Daneben sind es umfassendere Zusatzleistungen (33 %), Kapital- und Gewinnbeteiligungen (23 %), etwa in Form eines Aktienpakets, und zusätzliche Urlaubstage (21 %), nach denen sich die Fachkräfte während des Bewerbungsprozesses erkundigen.

Dabei sind abteilungsübergreifend in knapp einem Drittel der Schweizer Unternehmen höhere Gehaltsniveaus zu verzeichnen: Mitte des Jahres 2014 sagten von 100 befragten HR-Managern 31 %, die aktuellen Gehälter in ihrem Unternehmen würden derzeit steigen. 17 % der Betriebe gewähren ihren Mitarbeitern höhere Boni.

Buchhalter, Controller und Leiter stark gefragt
Zu den aktuell gefragtesten Berufsgruppen im Finanz- und Rechnungswesen gehören Sachbearbeiter Buchhaltung, Controller sowie Leiter Finanz- und Rechnungswesen. Das jährliche Bruttoeinkommen des Sachbearbeiters Buchhaltung mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung liegt 2015 zwischen 62.000 und 87.500 Schweizer Franken. Controller mit vergleichbarer Berufserfahrung erzielen ein Salär von 91.000 bis 121.500 Schweizer Franken, Leiter Finanz- und Rechnungswesen zwischen 121.500 und 141.500 Schweizer Franken. Nach mehr als sechs Jahren Berufserfahrung sind bei Leitern Finanz- und Rechnungswesen Jahresbruttoeinkommen bis zu 170.000 Schweizer Franken möglich.

IT-Leiter überholen beim Gehalt Finanzchefs
Im IT-Bereich sind es vor allem Administratoren für Datenbanksysteme und Netzwerke sowie Leiter IT, die aktuell die meisten Jobangebote bekommen. Ein Datenbankadministrator mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung kann 2015 mit einem Jahresbruttoeinkommen zwischen 90.000 und 100.000 Schweizer Franken rechnen; die Kollegen aus der Netzwerkadministration mit 85.000 bis 100.000 Schweizer Franken. Die Verantwortung für die komplette IT-Abteilung zahlt sich für IT-Leiter mit vergleichbarer Berufserfahrung mit 140.000 bis 150.000 Schweizer Franken aus. Nach über zehn Jahren im Beruf verdient ein IT-Chef zwischen 160.000 und 180.000 Schweizer Franken und damit mehr als Leiter im Finanz- und Rechnungswesen.

Beste Jobchancen für Assistenten und Office Manager
Auch Fachkräfte in Assistenz- und kaufmännischen Berufen können von den positiven Wachstumserwartungen der Unternehmen profitieren. HR-Manager suchen insbesondere Fachkräfte als Executive Assistant, Administrative Assistant und Office Manager. Ein Administrative Assistant mit drei bis fünf Jahren Berufserfahrung verdient der Robert Half Gehaltsübersicht 2015 zufolge zwischen 65.000 und 78.000 Schweizer Franken jährlich. Executive Assistant und Office Manager liegen bei den Gehalterwartungen gleichauf und können mit einer Summe zwischen 71.500 und 84.500 Schweizer Franken rechnen.

„Die Arbeitsmarktlage für Schweizer Jobsuchende im Finanz- und Rechnungswesen, IT- oder Assistenzbereich ist weiterhin sehr gut. Qualifizierte Kandidaten können sich aktuell zwischen mehreren Jobangeboten entscheiden. Das treibt den Preis und entsprechend die Gehaltsvorstellungen von Bewerbern nach oben“, erklärt Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany von Robert Half. „Wenn Unternehmen diese Vorstellungen nicht erfüllen können, haben sie schlechtere Karten, den Wunschkandidaten für sich zu gewinnen. Daher sollten Unternehmen ihre Gehaltspolitik überdenken oder zumindest in Erwägung ziehen, ihre Wertschätzung durch das Anbieten zusätzlicher Benefits für die Altersvorsorge oder die persönliche Weiterbildung auszudrücken. Denn geeignet sind nicht nur Massnahmen, welche die Einkommenssituation verbessern, sondern auch wenn sie einer befriedigenderen Work-Life-Balance dienen.“

Insgesamt dokumentiert die Gehaltsübersicht 2015 von Robert Half die Bruttojahresgehälter 2015 von 62 Berufsbildern. Darüber hinaus zeigt die Übersicht Trends bei den Bonizahlungen und Zusatzleistungen sowie aktuelle Entwicklungen am Arbeitsmarkt für das Finanz- und Rechnungswesen, IT- sowie Assistenz- und kaufmännischen Bereich. Die Übersicht kann kostenfrei unter www.roberthalf.ch/gehalt heruntergeladen werden.

Hinweis: Alle Angaben beziehen sich auf weibliche und männliche Mitarbeiter. (Robert Half/mc/ps)

Über die Gehaltsübersicht:
Die Gehaltsübersicht 2015 von Robert Half liefert Gehälter für 62 Berufsbilder aus dem Finanz- und Rechnungswesen, IT- sowie Assistenz- und kaufmännischen Bereich in der Schweiz. Die Gehälter wurden auf Basis einer Vielzahl von Gesprächen mit Kunden und Bewerbern, der Auswertung interner Datenbanken sowie der mehr als zehnjährigen Erfahrung des Senior-Managements von Robert Half erhoben. Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf Brutto-Jahresgehälter ohne Benefits, Boni oder andere Zusatzleistungen.

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