CEOs setzen mehr auf Technologie als auf Mitarbeitende

CEOs setzen mehr auf Technologie als auf Mitarbeitende
Stefan Steger, Managing Director von Korn Ferry Schweiz. (Foto: Korn Ferry)

Zürich – Die Personalberatungsfirma Korn Ferry zeigt in einer grossangelegten Studie, dass zwei Drittel aller CEOs die Technologie für wertvoller halten als die Mitarbeitenden. Beinahe die Hälfte geht sogar davon aus, dass Robotik und Automatisierung Mitarbeitende in Zukunft überflüssig machen werden.

In einer weltweit durchgeführten Studie hat Korn Ferry 800 CEOs der grössten Unternehmen darüber befragt, wie sie den Stellenwert ihrer Mitarbeitenden in der Arbeitswelt der Zukunft einschätzen. 67 % der Befragten sind der Meinung, dass Technologie künftig mehr Wert generieren wird als die Mitarbeitenden. 44 % der befragten CEOs sind gar der Meinung, dass Robotik, Automatisierung und künstliche Intelligenz die Mitarbeitenden in Zukunft mehr oder weniger überflüssig machen werden.

Die Befragten wurden in der Studie gebeten, die fünf wichtigsten Assets ihres Unternehmens nach Wichtigkeit anzuordnen. An erster Stelle wurde die Technologie genannt, an zweiter Forschung & Entwicklung, an dritter Produkt/Service, an vierter die Marke und an fünfter Stelle das Grundeigentum. Gemäss den Studienteilnehmern gehören die Mitarbeitenden also nicht zu den wichtigsten Assets des Unternehmens.

Laut den befragten CEOs sei Technologie derart zentral geworden für ihr Denken und Handeln, dass 40 bis 60 % der Vorhaben im Hinblick auf Strategie, Investitionen und Leadership auf technologischen Aspekten fussten. Dieser Technologiefokus lässt sich laut der Studie von Korn Ferry folgendermassen erklären: So geben 40 % der Befragten an, häufig Druck vonseiten der Shareholder ausgesetzt zu sein, Investitionen in Technologie und andere Sachanlagen zu tätigen.

Greifbares stärker bewertet als menschliche Qualitäten
“Führungskräfte neigen dazu, Greifbares stärker zu bewerten als menschliche Qualitäten“, so Stefan Steger, Managing Director von Korn Ferry Schweiz. „Gerade in unsicheren Zeiten legen sie den Schwerprunkt auf das, was sie sehen, fühlen und messen können, wie eben die Technologie. Menschen bzw. Mitarbeitende genau nach deren Wert einzuschätzen, ist da um einiges schwieriger – obwohl die Mitarbeitenden den Wert der Technologie, der Innovation und der Produkte ja direkt beeinflussen.“

Dass die Technologie in der zukünftigen Arbeitswelt eine Schlüsselrolle hat, sei unbestritten. Es sei aber auch völlig klar, dass Mitarbeitende niemals ersetzt werden können. „Soft Skills wie z. B. die Fähigkeit, die Unternehmenskultur mitzugestalten, oder allgemein Klarheit in der Führung werden in Zukunft wichtiger sein denn je. Unternehmen, die erkennen, dass der Ursprung der Wertschöpfung bei den Menschen liegt, werden stets zu den Gewinnern gehören“, so Stefan Steger.

Das Human Capital wird derzeit weltweit auf 1,215 Billionen US-Dollar geschätzt – es ist mehr als doppelt so wertvoll wie die Gesamtmenge aller Sachanlagen (wie z. B. Technologien oder Immobilien). (Korn Ferry/mc/ps)

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