Mehr Frauen in Führungsposition – aber der Weg ist noch lang

Mehr Frauen in Führungsposition – aber der Weg ist noch lang
(Unsplash)

Zürich – Pünktlich zum heutigen Weltfrauentag liefert der aktuelle Report «Women in Business 2023» von Dun & Bradstreet eine Analyse der Entwicklung des Frauenanteils in gehobenen Führungspositionen in 17 Ländern und zeigt wichtige Trends auf dem Weg zur Geschlechterparität auf. Klar ist: Trotz aller Fortschritte ist der Weg dorthin noch weit.

Der Anteil von Frauen in gehobenen Führungspositionen hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast überall erhöht. Im Schnitt hat der Frauenanteil auf der Führungsebene von Unternehmen in den betrachteten Ländern seit 2018 um 2,3 Prozent zugenommen. Die Schweiz ist das einzige betrachtete Land, das durchgängig steigende Werte beim Frauenanteil in gehobenen Führungspositionen aufweist. Dabei liegt der Zuwachs mit 2,7 Prozent leicht über dem Durchschnitt, allerdings klar unter dem Wert in Österreich (14,4 Prozent).

Klassische Frauendomänen vorne weg
Gegenwärtig sind in den untersuchten Unternehmen in der Schweiz mehr als die Hälfte des gehobenen Managements immer noch ausschliesslich männlich (53,9 Prozent), 42,9 Prozent haben ein gemischtes Management und nur 3,2 Prozent der Unternehmen haben ein rein weibliches Management. In Bezug auf die Unternehmensgrösse ist festzustellen, dass grosse Unternehmen in der Schweiz (mehr als 250 Beschäftigte) über einen grösseren Anteil an Frauen in gehobenen Führungsebenen verfügen (60,7 Prozent); diese nimmt in mittleren Unternehmen (53,0 Prozent – 49-250 Beschäftigte) und in kleinen Unternehmen (44,7 Prozent – 10-49 Beschäftigte) ab.

Besonders hoch ist der Frauenanteil in Führungspositionen länderübergreifend dabei weiterhin in Branchen, die als klassische Frauendomänen gelten: Bildungswesen, Sozialwesen, Gesundheitswesen, Essen und Trinken und Lebensmittelgeschäfte. Aber auch in anderen Branchen wurden Zuwächse verzeichnet.

«Die letzten drei Jahre haben in gewisser Weise zu einem Umdenken beigetragen. Flexiblere Arbeitsmodelle, wie sie von den jüngeren Generationen gefordert werden, sind auf dem Vormarsch, und die Pandemie hat auch das Vertrauen in diese Flexibilität gestärkt. Vor diesem Hintergrund gibt es neue Möglichkeiten für Frauen, in Führungspositionen zu gelangen», sagt Silke Schulz, Head of People Central Europe, Dun & Bradstreet. «Wir werden weiterhin beobachten, welche Entwicklungen sich hier abzeichnen.»

Weitere Ergebnisse der Untersuchung bestätigen zudem, dass Frauen in Führungspositionen dazu beitragen, die Position des Unternehmens in Nachhaltigkeitsaspekten zu stärken. So verfügen 64,5 Prozent der Unternehmen in der Schweiz mit einer Frauenquote von über 50 Prozent in gehobenen Führungspositionen über ein Governance-Ranking von 1 oder 2., in welchem Kriterien wie Rechenschaftspflicht des Vorstands, Aktionärsrechte, Unternehmenstransparenz, Einhaltung von Vorschriften sowie Widerstandsfähigkeit und Stabilität des Unternehmens erfasst werden. Dieser Trend ist nicht auf die Schweiz beschränkt, sondern zeigt sich in einer Grosszahl der untersuchten Länder. (mc/pg)

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