Microsoft-Studie: So verändert sich die Arbeitswelt in der Schweiz

Microsoft-Studie: So verändert sich die Arbeitswelt in der Schweiz
Illustration: Microsoft)

Wallisellen – Nach einem Jahr Pandemie hat Microsoft den jährlichen Work-Trend-Index-Bericht veröffentlicht. Die Daten deuten auf einen grossen Umbruch in der Arbeitswelt hin und offenbaren die dringenden Trends rund ums hybride Arbeiten weltweit – und in der Schweiz.

Microsoft hat die Ergebnisse des jährlichen Work Trend Index bekanntgegeben. Die Daten zeigen grossen Umwälzungen in der Arbeitswelt stehen und die Trends der hybriden Arbeit. So denkt beispielsweise fast die Hälfte (41%) der Schweizer Belegschaft über einen grossen Karrierewechsel innerhalb des nächsten Jahres nach – 20% mehr als in den Vorjahren. Genauso schnell, wie die Menschen im Jahr 2020 ins Homeoffice gedrängt wurden, müssen sich Unternehmen und Mitarbeiter nun auf hybride Arbeitsformen einstellen, da eine flächendeckende Impfung in greifbare Nähe rückt.

Besonders Führungskräfte müssen diese Entwicklungen im Auge behalten. «Die Entscheidungen, die Sie heute treffen, werden Ihr Unternehmen für die nächsten Jahre beeinflussen. Es ist ein Moment, der eine klare Vision und extreme Flexibilität erfordert», sagt Marc Holitscher, National Technology Officer und Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Schweiz. «Diese Entscheidungen werden sich auf alles auswirken – von der Art und Weise, wie Sie die Kultur gestalten, wie Sie Talente anziehen und halten oder wie Sie auf Veränderungen in der Umwelt und zukünftige Innovationen reagieren.»

Für diese weltweite Studie wurden 30’000 Personen befragt, darunter 1004 in der Schweiz. Das sind die sieben globalen Trends im Zusammenhang auf die hybride Arbeitswelt in der Schweiz:

  1. Hybride Arbeit ist gekommen, um zu bleiben.

71 Prozent der befragten Schweizer Arbeitnehmenden wünschen sich, dass das hybride Arbeitsmodell weiterhin bestehen bleiben. Gleichzeitig wollen über 70 Prozent nach der Pandemie mehr Zeit physisch mit ihren Teams verbringen. Zudem planen 66 Prozent der Führungskräfte, in den nächsten sechs Monaten den physischen Raum für hybride Arbeitsumgebungen umzugestalten. Die Studie zeigt jedoch auch, dass Führungskräfte möglicherweise zu sehr darauf fokussiert sind, wo sie investieren sollten. Selbst nach einem Jahr Homeoffice geben Mitarbeitende an, dass es ihnen an einigen wichtigen Büroutensilien mangelt.

  1. Führungskräfte haben den Kontakt zu den Mitarbeitenden verloren.

Die Führungskräfte in der Schweiz leben laut den Daten in einer wesentlich anderen Realität als ihre Angestellten. Knapp 3 von 4 Schweizer Führungspersonen (74%) geben an, dass es ihnen insgesamt gut geht, während der Wert bei den Angestellten bei unter der Hälfte liegt (42%). Auch sind die Führungskräfte mit den Beziehungen zu den direkten Teams (79%) und ihren Vorgesetzen (77%) zufriedener als ihre Angestellten (jeweils 58% und 48%). 33 Prozent der Schweizer Arbeitnehmenden sagen, dass ihr Unternehmen in dieser Zeit zu viel von ihnen verlangt.

  1. Hohe Produktivität versteckt die Erschöpfung der Belegschaft.

Die selbst eingeschätzte Produktivität ist für viele Mitarbeiter gleichgeblieben oder sogar gestiegen, allerdings auf Kosten der Menschen. Ein Fünftel der Schweizer Befragten hat den Eindruck, dass sich ihr Arbeitgeber nicht um ihre Work-Life-Balance kümmert. 59 Prozent fühlen sich überarbeitet und 41 Prozent fühlen sich erschöpft. Die digitale Intensität des Arbeitstages hat erheblich zugenommen, wobei die durchschnittliche Anzahl von Meetings und Chats seit letztem März stetig gestiegen ist, wie die globalen Auswertungen zeigen.

  1. Die Generation Z ist gefährdet und muss neu motiviert werden.

Die Generation Z gibt häufiger an, dass sie mit ihrem Wohlbefinden und ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen hat. Sie berichten auch von Schwierigkeiten, sich engagiert oder begeistert von der Arbeit zu fühlen, in Meetings zu Wort zu kommen und neue Ideen einzubringen. Besonders in der Schweiz ist das ein Problem: 70 Prozent der Befragten sagen, dass sie in der momentanen Lage bloss ums Überstehen kämpfen. Das sind zehn Prozentpunkte mehr als bei den globalen Gen-Z-Befragten. Besonders Alleinstehende und neue Mitarbeiter leiden unter der aktuellen Situation.

  1. Schrumpfende Netzwerke gefährden die Innovation.

Die Hälfte der Schweizer Arbeitenden gibt an, dass sich die Interaktionen mit ihren Kolleg*innen verringert haben. Auf der Kehrseite fühlen sich jene Personen am produktivsten, die auch von starken Beziehungen und dem Gefühl der Einbindung am Arbeitsplatz berichten. Dadurch leidet nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die Innovationskraft der Arbeitenden durch weniger Brainstorming, strategischem Denken und Ideenvorschlägen.

  1. Authentizität steigert Produktivität und Wohlbefinden.

Schweizer*innen fühlen sich nach einem Jahr Pandemie wohler, sie selbst bei der Arbeit zu sein. Im Vergleich zum Vorjahr geben 33 Prozent der Schweizer Befragten an, dass sie bei der Arbeit eher ihr volles, authentisches Selbst sind. Das hängt damit zusammen, dass Menschen in dieser ungewöhnlichen Zeit auch menschlicher wurden. Jeder Sechste hat die Familien und jeder Zehnte hat die Haustiere seiner Kolleg*innen virtuell kennengelernt. Dazu gehören auch Emotionen: Ein Viertel der Befragten in der Schweiz hat mit den Kolleg*innen geweint – hier liegt die Schweiz über dem weltweiten Durchschnitt von 17 Prozent. Diese Personen berichteten aber von stärkeren Arbeitsbeziehungen, höherer Produktivität, einer positiveren Wahrnehmung der Arbeitsplatzkultur und einem besseren allgemeinen Wohlbefinden.

  1. Talente sind überall in einer hybriden Arbeitswelt.

Eine der positiven Effekte der Verlagerung zur Fernarbeit ist, dass sie den Talentpool erweitert und es Unternehmen ermöglicht, erstklassige Teams mit unterschiedlichen Perspektiven aufzubauen. Die Zahl der Stellenausschreibungen auf LinkedIn ist während der Pandemie um das Dreifache gestiegen. 42 Prozent der Schweizer Befragten planen, in diesem Jahr an einen neuen Standort zu ziehen, weil sie jetzt von Zuhause aus arbeiten können.

Was tut Microsoft angesichts dieser Trends?

Es gab wahrscheinlich nie eine Zeit, in der Microsoft so eng mit seinen Kunden und Partnern zusammengearbeitet hat. Marc Holitscher unterstreicht: «Wir können zwar nicht alle Probleme lösen, aber mit unserer Technologie zur inklusiven Erholung aus dieser Krise und zum Umdenken in den Organisationen beitragen. Der wichtigste Faktor ist aus unserer Sicht die Kulturveränderung, die jetzt bei den Unternehmen stattfinden muss. Organisationen müssen einerseits ihre Strukturen und Arbeitsweisen neu denken. Andererseits müssen sie die Transparenz durch datengetriebene Entscheide steigern – um ihre Mitarbeitenden zu befähigen, ihre Prozesse zu optimieren, ihre Kundschaft besser zu verstehen und nachhaltig auf dem Markt zu bestehen. Dies soll verantwortungsvoll und keinesfalls auf Kosten von nicht verhandelbaren Werten wie Transparenz, Sicherheit oder dem Schutz der Privatsphäre geschehen. Die Menschen werden Technologien nicht nutzen, wenn sie ihnen nicht vertrauen.»

Um die vollständigen Ergebnisse des Berichts zu sehen, besuchen Sie diese Webseite. Weitere Berichte zum Microsoft Work Trend Index finden Sie unter WorkLab. (Microsoft/mc/ps)

Über WorkLab
WorkLab ist eine digitale Publikation von Microsoft, die sich der Erforschung der Zukunft der Arbeit widmet und sich auf die Studien und die Lehren aus der COVID-19-Pandemie stützt. Durch das Zusammenbringen von wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und durchdachten, fesselnden Geschichten darüber, wie sich die Arbeit verändert, ist es die Mission von WorkLab, grössere Gespräche über die Zukunft der Arbeit anzustossen und Kunden dabei zu helfen.

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