Mieten stagnieren im November – doch wie lange noch?

Mieten stagnieren im November – doch wie lange noch?
(Photo by Ján Jakub Naništa on Unsplash)

Flamatt – Die Preise auf dem Schweizer Mietwohnungsmarkt bewegen sich derzeit kaum. Dies könnte sich bald ändern: Eine Volksabstimmung im Frühjahr 2020 strebt eine grundlegende Umwälzung des Mietmarkts an. Die Preise für Einfamilienhäuser und für Stockwerkeigentum verharren kurz vor Jahresende auf hohem Niveau. Dies zeigen die aktuellen Zahlen des Swiss Real Estate Offer Index.

Die Mietpreise in der Schweiz stagnieren. So ergibt die Auswertung der Mietinserate im November lediglich eine minimale Veränderung von -0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der längerfristige Trend ist für Wohnungssuchende aber noch immer klar vorteilhaft: Über die letzten zwölf Monate sind die Angebotsmieten im Landesmittel um 0,7 Prozent gesunken. Dies zeigt der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI AG erhobene Swiss Real Estate Offer Index.

Wie gewohnt weicht die Mietpreisentwicklung je nach Region vom Landesdurchschnitt ab. Leicht sinkende Angebotsmieten zeigen sich im Mittelland (-0.3 Prozent), in der Nordwestschweiz (-0,3 Prozent) und im Tessin (-0,3 Prozent). In der Region Zürich entspricht die Veränderung dem Landesmittel (-0,1 Prozent). Leicht gestiegen sind die Mieten hingegen in der Genferseeregion (+0,2 Prozent) und in der Ostschweiz (+0,2 Prozent). Sogar ein deutlicher Anstieg zeigt sich in der Zentralschweiz (+0,8 Prozent).

Wie viel darf die Wohnungsmiete kosten? Der Schweizer Mietwohnungsmarkt steht diesbezüglich vor einer Zäsur: Am 9. Februar 2020 stimmt das Stimmvolk über die Initiative „Mehr bezahlbare Wohnungen“ ab. Ziel der Vorlage ist es, den Anteil preisgünstiger Wohnungen schweizweit zu erhöhen. Dazu sollen in Zukunft mindestens 10 Prozent der neu gebauten Wohnungen im Eigentum von Wohnbaugenossenschaften sein. Die erforderlichen Grundstücke sollen mit Vorkaufsrechten für Kantone und Gemeinden beschafft werden. Bundesrat und Parlament lehnen die Initiative ab. Als Gegenvorschlag befürworten sie eine Aufstockung des bestehenden Förderfonds für gemeinnützige Wohnbauträger. Martin Waeber, Director von ImmoScout24, sieht einen starken Einfluss der Abstimmung auf den Immobilienmarkt: „Unabhängig vom Abstimmungsausgang dürfte der Entscheid die Schweizer Wohnbaupolitik und den Wohnungsmarkt für die nächsten Jahre prägen.“

Preise für Wohneigentum auf hohem Niveau
Die Preise für Einfamilienhäuser (+0,1 Prozent) und Eigentumswohnungen (-0,1 Prozent) haben sich im November kaum verändert. Mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate zeigt sich jedoch sowohl bei Häusern (+0,4 Prozent) wie auch bei Wohnungen (+1,4 Prozent) eine Aufwärtstendenz. Vor allem die Nachfrage nach Stockwerkeigentum dürfte anziehen, da Käufer vermehrt Wohnungen erwerben, um diese anschliessend zu vermieten („Buy-to-let“). Aktuell liegt der in Inseraten verlangte Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen schweizweit bei rund 7‘100 Franken (Einfamilienhäuser: 6‘295 Franken). (ImmoScout24/mc/ps)

Der Swiss Real Estate Offer Index wird auf den Webseiten von ImmoScout24 und der IAZI AG publiziert.
www.immoscout24.ch/immobilienindex
www.iazi.ch/angebotsindizes

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