Peach Property schreibt 2023 wegen Bewertungsverlusten tiefrote Zahlen

Peach Property schreibt 2023 wegen Bewertungsverlusten tiefrote Zahlen
(Bild: Peach Property)

Zürich – Die Peach Property Group hat im vergangenen Geschäftsjahr die Krise im deutschen Immobilienmarkt voll zu spüren bekommen. Höhere Zinsen, Inflation und Fachkräftemangel führten zu Abwertungen und bescherten der Immobiliengesellschaft tiefrote Zahlen. Mit Blick auf die weitere Entwicklung geht das Unternehmen zwar von einem weiterhin anspruchsvollen Umfeld aus, gibt sich insgesamt aber optimistisch.

Operativ lief es dem auf bezahlbaren Wohnraum in deutschen Mittelstädten fokussierten Gesellschaft 2023 dagegen gut. Das Unternehmen spricht in einer Mitteilung vom Donnerstag vom «besten operativen Ergebnis der Unternehmensgeschichte». Demnach erzielte Peach Property einen operativen Ertrag (FFO I) von 22,8 Millionen Euro – ein Plus von fast einem Fünftel gegenüber dem Vorjahr.

Ausserdem stiegen die Nettomietzinseinnahmen um 3,7 Prozent auf 120,9 Millionen Euro. Der Leerstand stieg allerdings auf 7,4 von 6,9 Prozent im Vorjahr. Grund dafür sind unter anderem Sanierungsprojekte. Damit bestätigte das Unternehmen im Wesentlichen die bereits Anfang Februar veröffentlichten vorläufigen Eckdaten.

Der Gesamtmarktwert des Bestandsportfolios wurde zum Jahresende 2023 mit 2,4 Milliarden Euro angegeben. Das sind 7,5 Prozent weniger als ein Jahr davor. Durch die vor allem zinsbedingten Abwertungen stieg der Verschuldungsgrad (Loan-to-Value) auf knapp 57,5 Prozent (VJ 54,7%), wie es heisst. Durch die im März 2024 beschlossene Kapitalerhöhung um 1,93 Millionen neuen Aktien reduziere sich der LTV pro forma aber wieder etwas auf 56,8 Prozent.

Die Abwertungen bei den Liegenschaften führten letztlich aber zu einem massiven Verlust nach Steuern von 193,9 Millionen Euro (VJ -15 Mio), vor Steuern wären es gar -229,6 Millionen gewesen.

2024 trotz Herausforderungen optimistisch
Für 2024 geht die Peach Property Group nach wie vor von einem herausfordernden Marktumfeld aus. Da die Inflation zuletzt aber deutlich zurückgegangen sei und die Marktransaktionen für Wohnimmobilien wieder an Fahrt gewännen, erwartet das Unternehmen indes eine Normalisierung der makroökonomischen Rahmenbedingungen im Lauf des Jahres.

«Für 2024 bin ich optimistisch: Das Segment des bezahlbaren Wohnens bleibt attraktiv, die Nachfrage ist immens und wird immer grösser», wird Klaus Schmitz, exekutiver Verwaltungsratspräsident, in der Mitteilung zitiert. Zudem seien die Neubauaktivitäten nur gering und erste Branchenexperten gingen davon aus, dass die Talsohle bei den Wohnimmobilienwerten erreicht sein könnte.

Peach Property Group rechnet daher auch 2024 mit steigenden Mieteinnahmen auf 124 bis 126 Millionen Euro. Der FFO I dagegen dürfte sich laut Prognose – im Wesentlichen aufgrund gestiegener Zinsen und inflationsbedingten Kostensteigerungen – auf 17 bis 19 Millionen Euro reduzieren. (awp/mc/ps)

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