Pictet: Keine Rückstellungen für US-Steuerstreit

Pictet: Keine Rückstellungen für US-Steuerstreit
Marc Pictet, Managing Partner Banque Pictet & Cie SA.

Marc Pictet, Managing Partner Banque Pictet & Cie SA.

Basel – Die Genfer Privatbank Pictet hat im US-Steuerstreit weiterhin keine Rückstellungen für eine Busse gebildet. Dazu müsse man eine klare Vorstellung über deren Höhe haben, sagte Managing Partner Marc Pictet in einem Interview mit der «Basler Zeitung» vom Mittwoch. Leider gebe es nichts Neues dazu. «Wir sind verhandlungsbereit und zuversichtlich», betonte der Partner der Genfer Bank, die im US-Steuerstreit zu den sogenannten «Kategorie I»-Instituten gehört.

Marc Pictet rechnet nicht damit, dass die Bussen wegen der langen Dauer des Prozesses steigen könnten. «Aber es stimmt, dass die Höhe der Bussen für uns etwas undurchsichtig ist. Wir wissen nicht, nach welchen Regeln sie festgelegt werden», räumte er im Interview ein. Gegen die Kategorie I-Banken, zu denen neben Pictet etwa auch Julius Bär sowie die Kantonalbanken von Zürich und Basel-Stadt gehören, läuft in den USA ein Strafverfahren – sie müssen bilateral mit den US-Behörden verhandeln.

200 Personen eingestellt
Vorrangige Herausforderung für die Bank Pictet sei die Frankenstärke, sagte Pictet im Interview weiter. «Wenn Sie an einem Tag 15% ihrer Aktiven verlieren, ist das ein harter Schlag.» Teilweise habe die Bank den Einbruch aber mit neuem Geld kompensieren können. Insgesamt zeigte sich der Pictet-Partner optimistisch. So habe Pictet im laufenden Jahr etwa 200 Personen eingestellt. «Wir werden auch 2016 neue Leute einstellen.» Vorgesehen seien im kommenden Jahr weltweit 150 neue Personen.

Bezüglich Übernahmen gab sich Pictet dagegen zurückhaltend. «Wir sind stets organisch gewachsen, nicht durch den Zukauf von Konkurrenten. Komme eine Bank auf den Markt, dann schaue sich Pictet diese «selbstverständlich an», nur schon um einen vertieften Einblick zu gewinnen. «Aber einen Plan für Akquisitionen haben wir nicht.»

Neue Angaben über Geschäftszahlen machte Marc Pictet im Interview nicht. Die Genfer Privatbank Pictet verwaltete laut Angaben vom August per Mitte 2015 Vermögenswerte im Umfang von 420 Mrd CHF und wies einen Halbjahresgewinn von 226 Mio CHF aus. (awp/mc/ps)

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