PMI: Stimmung in Schweizer Wirtschaft bleibt im Juni gut

PMI: Stimmung in Schweizer Wirtschaft bleibt im Juni gut
(Bild: Schlierner / Adobe Stock)

Zürich – Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft bleibt gut und die Zeichen stehen weiterhin auf Erholung. Während sich der Einkaufsmanagerindex im Juni in der Industrie auf hohem Niveau eingependelt hat, hat er sich im Dienstleistungssektor klar verbessert.

In der Industrie ist der Einkaufsmanagerindex (PMI) vom Höchststand im Vormonat Mai leicht zurückgekommen. Im Juni lag der Wert saisonbereinigt gerundet 3,1 Punkte tiefer bei 66,7 Zählern, teilte die Credit Suisse am Donnerstag mit. Die Bank berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.

Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise im letzten Frühling war der Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt.

Steigende Preise
Der Juni-Wert sei immer noch der dritthöchste je gemessenen Monatswert in der Industrie seit Beginn der Erhebung 1995, heisst es weiter. Zum Rückgang beigetragen hätten die weniger hohen Werte der Subkomponenten «Produktion», «Lieferfristen» und «Auftragsbestand».

Insgesamt sei zu erwarten, dass sich die Erholung in der Industrie äusserst dynamisch fortsetzen wird. Allerdings herrsche nach wie vor Knappheit und die Einkaufspreise kletterten in die Höhe, schreibt die CS.

Laut Umfrage sehen sich die Firmen vor allem bei elektronischen Komponenten und Kunststoffen mit längeren Lieferfristen und höheren Preisen konfrontiert. Teurer seien auch Metalle, Holz oder Stahle. Das Angebot und der Transport könnten mit der Nachfrage nicht mehr Schritt halten und die Verkäufer bestimmten die Preise.

Der Aufbau von Personal und Produktionskapazitäten verläuft indessen zäh. Immerhin hätten die Firmen den Einsatz der Kurzarbeit stark reduziert. Im Durchschnitt seien noch 2 Prozent der in der Industrie Beschäftigten davon betroffen. Im Februar waren es 16 Prozent und vor einem Jahr im Mai gar 28 Prozent.

Dienstleistungsbranche holt auf
Im Dienstleistungssektor hellt sich die Stimmung mit den jüngsten Lockerungen der Corona-Massnahmen weiter auf. Der PMI stieg im Juni um 5,7 auf 64,4 Zähler und erreichte den dritthöchsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2014. Auf dem Höhepunkt der Krise war er noch auf gegen 20 Punkte zurückgefallen.

Im Sektor hätten nun alle Subkomponenten ausserordentlich hohe Stände erreicht. So habe etwa die Geschäftstätigkeit verbreitet zugenommen und die Auftragsbücher seien dicker geworden. Zudem wurde den zweiten Monat in Folge Personal eingestellt, wenn auch im Vergleich zur Industrie etwas verhaltener.

An Bedeutung verloren hat auch im Dienstleistungssektor die Kurzarbeit: Im Juni war noch 1 Prozent der Beschäftigten davon betroffen nachdem es im Februar 18 Prozent und im vergangenen Jahr zwischenzeitlich beinahe ein Drittel waren.

Mit steigenden Preisen sehen sich auch die Dienstleister konfrontiert. Die Subkomponente Einkaufspreise erreichte im Juni mit 87,8 Punkten einen Höchststand. Und auch die Verkaufspreise steigen verbreitet an wie noch nie zuvor, so die CS. (awp/mc/ps)

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