Immobilienkonzern PSP bleibt in schwierigem Umfeld auf Kurs

Immobilienkonzern PSP bleibt in schwierigem Umfeld auf Kurs
Giacomo Balzarini, CEO PSP Swiss Property. (Foto: PSP)

Zug – PSP Swiss Property hat trotz des schwierigen Umfelds Erträge und Gewinn gesteigert. Die weiteren Aussichten hiengen nun vom Verlauf der Coronakrise ab. Dennoch bestätigt der Immobilienkonzern seine Prognose eines etwas höheren Betriebsgewinns.

Dank des Verkaufs eines Entwicklungsprojekts in Kilchberg und weiterer Fortschritte bei der Vermarktung in Lugano sowie Bewertungseffekten steigerte PSP nach Angaben vom Freitag den Reingewinn um 85,3 Prozent auf 88,8 Millionen Franken. Auch ohne Neubewertungen stieg der Gewinn deutlich, nämlich um 28,5 Prozent auf 61,8 Millionen Franken und der Betriebsgewinn (EBITDA) vor Neubewertungen um 23,9 Prozent auf 78,5 Millionen.

Einfluss von Coronakrise begrenzt
Das Exposure von PSP in den von coronabedingten Betriebsschliessungen betroffenen Branchen sei überschaubar, sagte Konzernchef Giacomo Balzarini in einer Telefonkonferenz am Freitag. PSP konzentriere sich auf zentrale Lagen und zudem seien nicht alle Mieter von den behördlichen Pandemiemassnahmen gleichermassen betroffen.

Das Unternehmen ist schwergewichtig im Bereich Büros (65% des Portfolios) tätig. Auf den Detailhandel entfallen 16 Prozent, auf die stark von Covid-19 betroffene Gastronomie hingegen nur 4 Prozent. Weitere 5 Prozent sind Parkplätze.

Mietzinserlasse in Höhe von 1,6 Mio Franken
In der Berichtsperiode habe PSP Mietzinserlasse von 1,6 Millionen Franken gewährt, sagte Balzarini weiter. 2020 waren es noch insgesamt 4,6 Millionen. Der Stand des Mietinkassos habe sich im 1. Quartal auf hohe 98 Prozent belaufen. Die Lockdown-bedingten offenen Mietzinsforderungen beliefen sich per Ende März 2021 auf 7,4 Millionen Franken. Per Ende 2020 waren es noch 5,4 Millionen Franken.

Es gebe auch jetzt noch einzelne Anfragen betreffend Mieterlassen, sagte Balzarini. Wie es weitergehe, hänge vom Verlauf der Pandemie ab und wann die Mieter ihre Aktivitäten wieder vollständig aufnehmen könnten. In der Guidance für 2021 gebe es aber ein gewisses Polster.

Fortschritte sieht der Konzernchef beim Projekt Residenza Parco Lago in Lugano-Paradiso. Die restlichen Einheiten sollen bis Ende 2022 verkauft sein. Insgesamt seien 62 Prozent bereits verkauft und vier Prozent reserviert. «Wir stehen diesbezüglich nicht unter Druck.»

Zu den Gerüchten, dass der IT-Konzern Google neuer Mieter einer im Besitz des Versicherungskonzerns Zurich stehenden Immobilie am General-Guisan-Quai in Zürich werden soll, äusserte sich Balzarini ebenfalls. Google wolle expandieren und das Hürlimann-Areal von PSP, auf dem Google derzeit eingemietet sei, bleibe für den IT-Konzern weiter wichtig.

Umfeld bleibt schwierig
Ein Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr sei wegen der Pandemie schwierig. Die Lage sei unterschiedlich für Büro- und andere gewerbliche Liegenschaften und sie hänge stark von der Standortqualität ab.

Die Nachfrage nach Büroflächen dürfte vorübergehend stagnieren und der Markt für Retail-Flächen wohl bis auf weiteres angespannt bleiben. Für 2021 erwartet PSP dennoch weiter einen EBITDA ohne Liegenschaftserfolge von rund 275 Millionen Franken (2020: 271,1 Mio.) und Leerstände von rund 4,5 Prozent. (awp/mc/pg)

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