SAP und TU München entschlüsseln menschliches Proteom

SAP und TU München entschlüsseln menschliches Proteom

Walldorf – SAP AG und die Technische Universität München (TUM) stellten heute die neue Datenbank ProteomicsDB vor, in der Protein- und Peptid-Identifizierungen aus Massenspektrometrie-basierten Experimenten gespeichert werden. Die in der neuen Datenbank erfassten Proteomikdaten führten zur Identifizierung von Proteinen, die mehr als 18.000 menschlichen Genen zugeordnet werden können. Das entspricht 90 Prozent des menschlichen Proteoms. Die in ProteomicsDB gespeicherten und analysierten Daten können in der Grundlagen- und der biomedizinischen Forschung zur Erschliessung neuer Anwendungsgebiete sowie zur Entwicklung neuer Medikamente und verbesserter Diagnoseverfahren genutzt werden.

Mit der Verbreitung der personalisierten Medizin geht im Gesundheitswesen auch die Entdeckung der Möglichkeiten der Analyse grosser Datenmengen einher. Als Resultat eines gemeinsamen Projekts zwischen dem Lehrstuhl für Proteomics and Bioanalytics der TUM, SAP und dem SAP Innovation Center stellt ProteomicsDB einen wichtigen Schritt im Bereich der menschlichen Proteomik dar. Die Datenbank enthält derzeit mehr als 11.000 Datensätze mit Informationen aus menschlichen Krebszelllinien, Geweben und Körperflüssigkeiten. Neben der Echtzeitanalyse dieser hochdimensionalen Daten bietet die Möglichkeit der Überprüfung analytischer Hypothesen einen unmittelbaren Nutzen.

Basierend auf Plattform SAP HANA
ProteomicsDB basiert auf der Plattform SAP HANA®, die eine schnelle Auswertung und Visualisierung von Daten ermöglicht. Die Datenbank wurde so konzipiert, dass  Massenspektrometrie-basierte Proteomikdatensätze weltweit genutzt werden können. Vor der Veröffentlichung vertraulicher Daten kann entsprechenden Benutzern der Zugriff auf diese Daten sowie die Möglichkeit ihrer Überprüfung gewährt werden. Die Datenbank verfügt über 50 TB Speicherplatz, 2 TB RAM und 160 Prozessoren. Eine direkte Schnittstelle zu den Programmiersprachen L, C++ und R ermöglicht Berechnungen, die mit Standard-SQL nicht möglich wären. Die Web-Oberfläche baut auf einem JavaScript-Framework für HTML5 auf und wurde für Google Chrome optimiert, steht aber auch für Internet Explorer und Mozilla Firefox zur Verfügung. Über eine benutzerfreundliche und schnelle Web-Oberfläche können Benutzer Daten durchsuchen und in das Repository hochladen sowie das menschliche Proteom durchsuchen, einschliesslich Informationen auf Proteinebene wie z. B. Proteinfunktionen und Überexpression.

Kostenlose Bereitstellung
ProteomicsDB wird kostenlos bereitgestellt. Die Datenbank stellt sowohl für Forscher im Bereich der Biowissenschaften als auch für die Pharma- und Biotechnologiebranche eine wertvolle Ressource dar. Erkenntnisse aus der Analyse der inhärenten Datensätze können in der biomedizinischen Forschung und beispielsweise bei der Entwicklung neuer Medikamente genutzt werden, die gezielter wirken, ohne andere zelluläre Vorgänge zu beeinträchtigen, und so Nebenwirkungen reduzieren helfen.

„Angesichts der grossen Mengen an molekularbiologischen Daten, die im Rahmen der biomedizinischen Forschung anfallen, wird es für Wissenschaftler immer schwieriger, vor lauter Bäumen den Wald noch zu sehen“, so Prof. Dr. Bernhard Küster von der TUM. ProteomicsDB bringt uns bei unserer Forschung, die darauf abzielt, ein besseres Verständnis menschlicher Krankheiten und damit fundiertere Behandlungen zu ermöglichen, einen bedeutenden Schritt voran. Durch die Möglichkeit des Speicherns, Integrierens und Analysierens von Versuchsdaten in Echtzeit können komplexere biologische Systeme eingehender erforscht werden als bisher.“
Ausführliche Informationen finden Sie im SAP Newsroom. (SAP/mc/ps)

Informationen zu SAP
Als Marktführer im Bereich Unternehmenssoftware hilft die SAP (NYSE: SAP) Unternehmen jeder Grössenordnung und Branche, ihre Effizienz zu steigern. Vom Back Office bis zur Vorstandsetage, vom Warenlager bis ins Regal, vom Desktop bis hin zum mobilen Endgerät – SAP versetzt Menschen und Organisationen in die Lage, effizienter zusammenzuarbeiten und Geschäftsinformationen effektiver zu nutzen als die Konkurrenz. Mehr als 232.000 Kunden weltweit sind dank der Anwendungen und Services von SAP in der Lage, rentabel zu wirtschaften, sich ständig neuen Anforderungen anzupassen und nachhaltig zu wachsen. Weitere Informationen finden Sie unter www.sap.com.

Informationen zur TUM
Die Technische Universität München (TUM) ist mit rund 500 Professorinnen und Professoren, 9.000 wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Beschäftigten und 32.000 Studierenden eine der führenden Universitäten Europas. Ihre Schwerpunktfelder sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, und Medizin. Nach zahlreichen Auszeichnungen wurde sie 2006 und 2012 vom Wissenschaftsrat und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) zur Exzellenzuniversität gewählt. In nationalen und internationalen Vergleichsstudien rangiert die TUM jeweils als eine der besten Universitäten Deutschlands. Die TUM ist dem Leitbild einer forschungsstarken, unternehmensorientierten Universität verpflichtet. Weltweit ist die Universität mit Niederlassungen in Peking (China), Brüssel (Belgien), Kairo (Ägypten), Mumbai (Indien) und São Paulo (Brasilien) vertreten. Das 2002 in Singapur gegründet German Institute of Science and Technology (GIST – TUM Asia) ist der erste Forschungscampus einer deutschen Universität im Ausland.

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