Schlechte Noten für Vorgesetzte, Führungsrolle trotzdem attraktiv

Schlechte Noten für Vorgesetzte, Führungsrolle trotzdem attraktiv
(Bild: Information Factory)

(Bild: Information Factory)

  • Zürich – Viele Mitarbeitende sind nicht zufrieden mit ihrem Chef bzw. ihrer Chefin. Vor allem bei der Kommunikation und der Fachkompetenz gibt es Verbesserungsbedarf bei den Schweizer Führungskräften. Dabei bleibt die Führungsrolle in der Schweiz weiterhin sehr begehrt, wie die Studie „Schweiz führt?!“ zeigt.
  • Insbesondere die Art und Wiese, wie Führungskräfte mit Mitarbeitenden kommunizieren, kommt nicht gut an: So halten 58 % der Mitarbeitenden schlechte Kommunikation als die häufigste Ursache dafür, dass Führung scheitert, und Führungskräfte sowie HR-Fachleute stimmen dem mit je 66 % und 68 % sogar noch deutlicher zu. Das zeigt zugleich, dass es ein gemeinsames Problembewusstsein gibt. Untermauert wird das zudem durch die Rückmeldungen auf die Frage nach den wichtigsten Führungsaufgaben. Hier wird „Kommunikation leben“ an erster Stelle genannt, gefolgt von „Klare Ziele formulieren“ und „Entscheidungen treffen“.
  • Führungsrolle trotzdem gefragt
    In der Studie geben nur rund 33 % der befragten Mitarbeitenden an, mit ihrer Führungskraft wirklich zufrieden zu sein. Doch trotz dieser nur mässigen Zufriedenheit mit Vorgesetzten ist es in den Augen aller Befragten weiterhin attraktiv, eine Führungsposition zu bekleiden.Denn die Führungsrolle per se wird nicht in Frage gestellt. Rund 84 % der Führungskräfte geben an, sich in ihrer Rolle wohl zu fühlen. Und fast die Hälfte aller befragten Mitarbeitenden wäre selbst gerne Führungskraft. Dabei denken sogar knapp 37 %, dass sie die Führungsrolle besser erfüllen zu können als ihr(e) aktuelle(r), unmittelbare(r) Vorgesetzte(r).

    „Die Resultate zeigen deutlich, dass Führungsfunktionen weiterhin gefragt sind, trotz der Mängel, die dem Führungsverhalten der Vorgesetzten attestiert werden. Man darf jedoch nicht ausser Acht lassen, dass Führungskräfte auch unpopuläre Entscheidungen treffen. Das fördert ihnen gegenüber grundsätzlich eine eher kritische Einstellung. Wichtig ist aber, dass die Führungsrolle immer noch hoch im Kurs steht und es Vorstellungen gibt, wie man es besser macht“, kommentiert Claudia Conrads, Studienleiterin und Beraterin bei Information Factory.

    Über die Studie
    Im Rahmen der Studie Schweiz führt?! befragte Information Factory zusammen mit jobs.ch und der Fachzeitschrift Persorama rund 2700 Mitarbeitende, Führungskräfte und HR-Fachleute. Die Befragung lief von März 2014 bis Ende Juni 2014 und wurde in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch durchgeführt. Rund 94 % der Befragungsteilnehmer kamen aus der deutschsprachigen Schweiz. Ziel der Studie war es, herauszufinden, wie Schweizer Mitarbeitende und HR-Fachleute Führung tatsächlich wahrnehmen und wie Schweizer Führungskräfte sich selbst sehen.

    Weitere Studienergebnisse:

    Der Unterschied zwischen Selbst- und Fremdbild bei Führungskräften ist teilweise gravierend: So glauben z. B. 94 % der Führungskräfte, ihren Mitarbeitenden klare Ziele vorzugeben, aber nur 42 % der Mitarbeitenden nehmen klare Zielvorgaben wahr.

  • Während knapp 72 % der Mitarbeitenden davon überzeugt sind, dass die Führungskraft sie braucht, sagen umgekehrt nur 23 %, dass sie ihre Führungskraft brauchen, um ihre Arbeit erledigen zu können.
  • Regelmässige Durchführung von Mitarbeitendengesprächen wird grundsätzlich von allen als wichtiges Führungsinstrument angesehen. Social Media hingegen, das zunehmend auch in den Arbeitsalltag Einzug hält, wird nur von rund 24 % der Umfrageteilnehmer als ein wirksames Führungsinstrument eingeschätzt.Die Studie „Schweiz führt?!“ steht auf Deutsch, Englisch und Französisch unter dem folgenden Link zum Download bereit: www.information-factory.com/Schweiz-fuehrt. (Information Factory/mc/ps)Über Information Factory
    Information Factory ist ein Beratungsunternehmen und Softwarehaus für massgeschneiderte Führungs- und Performance Management-Lösungen. Als strategischer Partner baut das Unternehmen für seine Kunden und deren Führungskräfte individuelle Prozesslösungen, um Wissen gezielt zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben.
    Zu den Kunden von Information Factory zählen namhafte Unternehmen wie Audi, Axpo, Migros, Interhyp, Zürcher Kantonalbank, Immobilienscout24, Fitness First, die Universität St. Gallen sowie Organisationen der öffentlichen Verwaltung. Information Factory wurde 1996 als Spin-off der Hochschule St. Gallen gegründet und hat Standorte in Zürich und Nürnberg.

    Über jobs.ch/JobCloud AG
    JobCloud AG ist das führende Online-Unternehmen im Schweizer Stellenmarkt. Das Unternehmen bietet Arbeitgebern und Stellensuchenden die effizientesten Mittel für die Rekrutierung – dank langjähriger Expertise und starken Online-Stellenportalen. Das Portalportfolio von JobCloud umfasst unter anderem die bekannten Portale jobs.ch und jobup.ch.

    Über Persorama
    Persorama berichtet seit über 20 Jahren über HR-Themen in der Schweiz – mittlerweile mit einer Wemf-beglaubigten Auflage von 5999 Exemplaren. Persorama ist somit die älteste und grösste HR Fachzeitschrift der Schweiz. Herausgeber ist die Schweizerische Gesellschaft für Human Resources Management HR Swiss         

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert