Schweizer Forschung hilft, Tuberkulose zu bekämpfen

Schweizer Forschung hilft, Tuberkulose zu bekämpfen

TB-Test nach Mantoux. (Bild: Lungenliga)

Bern – Am 22. Tuberkulose-Symposium der Lungenliga in Münchenwiler diskutierten nationale und internationale Expertinnen und Experten die neuesten Ergebnisse der Tuberkulose-Forschung in der Schweiz. Tuberkulose ist in der Schweiz zwar selten, weltweit aber noch weit verbreitet. Insbesondere bei der Entwicklung neuer Medikamente verzeichnet die Schweizer Forschung wichtige Erfolge.

In den letzten Jahren alarmierte die Zunahme an Tuberkulose-Erregern, die gegenüber Antituberkulotika resistent sind, sowohl Fachleute als auch die Öffentlichkeit. Das Auftreten solcher Resistenzen gibt der Tuberkulose-Forschung neue Impulse. Weltweit suchen Experten nach neuen Wirkstoffen, auch in der Schweiz. Am 22. Tuberkulose-Symposium der Lungenliga in Münchenwiler präsentierten Schweizer Forscherinnen und Forscher bedeutende Fortschritte.

Neue Medikamente und raschere Diagnose
Insbesondere die Erfolge bei der Entwicklung neuer Medikamente sind bemerkenswert. Der Lungenfacharzt Dr. med. Jean-Pierre Zellweger, medizinischer Berater der Lungenliga Schweiz, betont: «Zwei Medikamente stehen bereits kurz vor der Markteinführung, weitere werden in Kürze folgen. Diese könnten die Behandlungsdauer und -kosten deutlich senken.» Aber auch Forschungsarbeiten zu neuen Methoden in der Tuberkulose-Diagnostik erregten Aufsehen. In Zukunft wird es möglich sein, eine Tuberkulose-Erkrankung und die Art des Erregers innerhalb weniger Stunden festzustellen. Damit lassen sich weitere Ansteckungen und die Verbreitung der Krankheit verhindern. Angesichts der weltweiten Verbreitung der Tuberkulose und der heutigen hohen Mobilität ist eine rasche Diagnosestellung von besonderer Relevanz.

Kampf gegen Tuberkulose ist nicht zu Ende
In der Schweiz ist Tuberkulose mit jährlich etwa 500 Fällen heute selten. Weltweit ist sie jedoch die zweithäufigste tödliche Infektionskrankheit, und die Zunahme an Resistenzen alarmiert Fachleute. Auch in der Schweiz werden regelmässig multiresistente Tuberkulosefälle registriert. Es ist daher notwendiger denn je, den Kampf gegen TB konsequent fortzusetzen. Der Internationale Welttag der Tuberkulose am Sonntag, 24. März 2013, erinnert daran.

Nationales Kompetenzzentrum Tuberkulose
Die Lungenliga Schweiz verfügt über langjährige Kompetenz in der Tuberkulose-Bekämpfung. Als älteste Gesundheitsorganisation für Lungenkranke in der Schweiz wurde sie 1903 unter dem Namen «Schweizerische Zentralkommission gegen die Tuberkulose» gegründet. Heute führt sie, im Rahmen eines Leistungsvertrages mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), das «Kompetenzzentrum Tuberkulose». Hier werden Wissen, Können und Erfahrungen bewahrt und an Fachleute weitergegeben. Das ist umso wichtiger, als die Diagnose schwierig ist und die Erfahrung der Gesundheitsfachpersonen im Umgang mit dieser Krankheit wegen der relativ geringen Anzahl Fälle abnimmt.

Broschüre und Infoblatt über Tuberkulose
Die Broschüre der Lungenliga über Tuberkulose erklärt knapp und verständlich die Krankheit, Ansteckung und Behandlung. Weiter erschien ein Infoblatt «Häufig gestellte Fragen zur Tuberkulose und ihre Antworten», das als Download in 16 Sprachen zur Verfügung steht. Weitere Broschüren können in Deutsch, Französisch und Italienisch kostenlos bestellt werden: www.lungenliga.ch/broschueren , per E-Mail bei [email protected], oder per Telefon unter 031/378’20’50.

Das Kompetenzzentrum Tuberkulose der Lungenliga

  • publiziert aktuelle Empfehlungen zur Tuberkulose-Bekämpfung   und -Behandlung,
  • bietet Weiterbildungen für Fachpersonen und Ärzt/-innen an,
  • informiert Fachpersonen auf www.tbinfo.ch
  • betreibt die Tuberkulose-Hotline 0800-388-388 für medizinisches Personal

Weitere Informationen unter: www.lungenliga.ch/tuberkulose / www.tbinfo.ch / www.stoptb.org

(Lungenliga/mc/ps)

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