Sechs Gründe für Optimismus am Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2020

Sechs Gründe für Optimismus am Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2020
(Photo by Charles Koh on Unsplash)

Zürich – Die Nachfrage nach Fachkräften boomt auch im Jahr 2020. In vielen Branchen herrscht ein erheblicher Mangel an qualifizierten Bewerbern. Arbeitgeber investieren beträchtliche Mittel, um gut ausgebildete Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Der Swiss Job Index und der Confidence Index der PageGroup liefern sechs Hauptgründe für Optimismus am Schweizer Arbeitsmarkt im Jahr 2020:

  1. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen ist im Jahresvergleich um +8,4 % gestiegen (Dezember 2018 – Dezember 2019): Gemäss dem Michael Page Swiss Job Index (Dezember 2019) weisen viele Berufe zweistellige Wachstumsraten auf und liegen über dem nationalen Durchschnitt. Beispielsweise erreichte das Jahreswachstum der ausgeschriebenen IT-Stellen +16,0 %.
  2. Bei vielen Stellen für Spezialisten übersteigt die Nachfrage das Angebot: Dazu gehören IT-, Facility- und Gebäudeinformations-Manager, ebenso wie Planungs- und Logistikspezialisten. Die robuste Nachfrage nach IT-Spezialisten wird durch die laufenden digitalen Transformationsprogramme von Organisationen aller Branchen – aber speziell im Bereich Finanzdienstleistungen – angetrieben. Die Nachfrage nach Logistik- und Planungsspezialisten ist auf das deutliche Wachstum des Online-Handels in der Weihnachtszeit zurückzuführen. Das Wachstum der ausgeschriebenen Stellen für Immobilienspezialisten hängt mit der Nachfrage sowohl nach Neubauten als auch nach Umbauprojekten zusammen.
  3. Gemäss dem PageGroup Confidence Index (Q4 2019) sind 50,0 % der Bewerberinnen und Bewerber zuversichtlich, innerhalb von drei Monaten eine Stelle zu finden. Zudem sind drei Viertel der Bewerber bereit, Temporär- oder Interimsarbeit zu leisten. Ihre Hauptmotivation ist dabei die Möglichkeit, solche Stellen in Vollzeitstellen umzuwandeln oder neue Fähigkeiten zu erwerben, um ihre Chancen auf eine Festanstellung an einem anderen Ort zu verbessern.
  4. Die Gehaltsvorstellungen sind gestiegen: Zwei Drittel der Kandidaten erwarten laut dem PageGroup Confidence Index Q4 2019 einen Gehaltsanstieg von 5 % oder mehr, 81,9 % geben an, dass dies bei der Wahl des Arbeitgebers wichtig sei. Doch Geld ist nicht alles – drei Schlüsselfaktoren werden stärker gewichtet als eine Gehaltserhöhung: gute Arbeitsbeziehungen zu Vorgesetzten und Kollegen (97,2 %), die Arbeit für eine Organisation, die ihre soziale Verantwortung ernst nimmt (85,9 %), sowie der Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten (85,6 %).
  5. Unternehmen investieren in Arbeitsplätze im Verkauf: Je höher die Investitionen im Bereich Verkauf sind, desto grösser ist das Vertrauen der Unternehmensführer in eine steigende Nachfrage und höhere Erträge. Die ausgeschriebenen Stellen im Verkauf wuchsen schweizweit um +8,5 % gegenüber dem Vorjahr – vor allem in Spezialgebieten wie Pharma, Medizinaltechnik und IT.
  6. Der Bedarf an neuen Kompetenzen steigt: So erschienen 2019 im Michael Page Swiss Job Index erstmals Stellen, die Fähigkeiten auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz erfordern. Die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot an entsprechend qualifizierten Bewerbern ist so gross, dass Unternehmen Stellen für KI-Praktikanten ausschreiben in der Hoffnung, sich solche Talente frühzeitig zu sichern.
    Auch der «Greta-Effekt» macht sich bemerkbar: Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen im Öko-Bereich, zum Beispiel für Umweltwissenschaftler, ist in den letzten 12 Monaten – seit dem Erscheinen von Greta Thunberg auf der internationalen Bühne – deutlich gestiegen.

«Die Rekrutierung von Spitzenkräften wird für die Arbeitgeber auch im Jahr 2020 eine Herausforderung sein, da wir uns in vielen Branchen in einem von Bewerbern getriebenen Markt befinden», kommentiert Nicolai Mikkelsen, Executive Director bei Michael Page. «Wir empfehlen Arbeitgebern, ihre Rekrutierungsprozesse zu rationalisieren, um die besten Bewerber zu gewinnen. Zudem sollten sie bereit sein, auch den zweiten oder dritten Bewerber auf ihrer Auswahlliste zu akzeptieren, da die Spitzenkandidaten während des Rekrutierungsprozesses eines von vielen Angeboten annehmen werden.» (Michael Page/mc/pg)

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