sgv erfreut über Entscheid des Bundesrates für zweite Gotthardröhre

sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler.

Bern – Der Schweizerische Gewerbeverband sgv ist erfreut über den Entscheid des Bundesrates, eine zweite Gotthardröhre zu bauen. Die Nummer 1 der Schweizer KMU-Wirtschaft hat dieses Projekt immer befürwortet und wird sich im Rahmen der Volksabstimmung für den zweiten Gotthardstrassentunnel engagieren.

Der Gotthard-Strassentunnel muss aufgrund seines Alters umfassend saniert und erneuert werden. Dazu ist eine Sperrung des Tunnels unumgänglich.

Kanton Tessin wird nicht isoliert
Der Bau einer zweiten Röhre ist nach Ansicht des sgv aus verschiedenen Gesichtspunkten langfristig die sinnvollste Variante. Einerseits trägt sie dem Anliegen des Tessins Rechnung, auch während der Sanierung eine gute Strassenverbindung in den Norden zu haben. Ein Tunnelsystem mit zwei Röhren behebt das Risiko, dass der Kanton Tessin als Folge von Pannen oder Unfällen oder aus irgendwelchen anderen Ursachen, die zu einem Betriebsunterbruch im Gotthard-Strassentunnel führen, vom Rest des Landes abgeschnitten wird. Aufgrund der geplanten Gesamtsanierung und der damit einhergehenden Totalsperrung der bestehenden Tunnelröhre kommt diesem Aspekt eine zusätzliche Bedeutung zu.

Sicherheitsgewinn
Anderseits ist diese Sanierungsvariante auch von der Sicherheit her langfristig die sinnvollste Lösung. In Tunnelröhren mit Gegenverkehr ist die Unfallrate höher als in richtungsgetrennten Bauwerken. Mit der zweiten Röhre wird langfristig ein Sicherheitsgewinn erzielt, der in erster Linie dem hausgemachten Strassenverkehr nützt. Rund drei Viertel des Gesamtverkehrsaufkommens am Gotthard ist schweizerischer Verkehr. Der restliche Viertel ist Transitverkehr, der vor allem während den Ferienreisezeiten sowie an Ostern und Pfingsten den einheimischen Verkehr überlagert.

Nachhaltige Investition
Mit der Investition in einen zweiten Strassentunnel kann ein bleibender Mehrwert erzielt werden, weshalb sie langfristig nachhaltig ist. Würde darauf verzichtet, müsste bei der Sanierung der ersten Röhre mit bis zwei Milliarden Franken gerechnet werden. Der Bau einer zweiten Röhre mit anschliessender Sanierung des bestehenden Tunnels kostet insgesamt rund 2,8 Milliarden Franken. Darin eingerechnet sind auch die Kosten, die anfallen, um den bestehenden Tunnel bis zur Eröffnung der zweiten Röhre länger betriebstauglich zu halten.

Mit dem Alpenschutz vereinbar
Da pro Fahrtrichtung immer nur eine Spur in Betrieb sein wird, ist die Erweiterung des Gotthard-Strassentunnels mit einer zusätzlichen Röhre mit dem geltenden Alpenschutzartikel der Bundesverfassung vereinbar. (sgv/mc)

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