Unterschiedliche Generationen sind sich am Arbeitsplatz ähnlicher als gedacht

Unterschiedliche Generationen sind sich am Arbeitsplatz ähnlicher als gedacht
(Photo by Israel Andrade on Unsplash)

Zürich – Eine neue Studie von Egon Zehnder und Kearney stellt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den Generationen am Arbeitsplatz fest; Arbeitnehmende jeden Alters schätzen eine kollaborative Unternehmenskultur und Autonomie, die von Führungspersönlichkeiten vorgelebt wird. Für die Studie wurden rund 8200 Personen aus fünf Generationen in acht Ländern befragt.

Der Mythos einer Kluft zwischen den Generationen am Arbeitsplatz wird darin entkräftet. Demnach sind sich die Generation Z, Millennials, die Generation X und Boomer in Bezug auf ihre Vorstellungen von Beruf und Karriere ähnlicher als gedacht. Insbesondere wenn es um persönliches Wohlbefinden, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und Erwartungen an Führungspersönlichkeiten geht, zeigt sich eine grosse Übereinstimmung zwischen den Generationen.

Zentrale Ergebnisse der weltweiten Befragung:

  • Finanzielle Solidität des Arbeitgebers und eine gesunde Work-Life-Balance sind für alle Generationen genauso wichtig wie ein attraktives Gehalt (80 %). Noch wichtiger ist für die Befragten allerdings das mentale und physische Wohlbefinden bei der Wahl des Arbeitgebers (82 %).
  • Zwei Drittel der Befragten würden ihren Arbeitsplatz für eine Position verlassen, die sie persönlich für sinnstiftender halten. Die Bereitschaft ist bei Millennials am höchsten (70 %), verglichen mit Gen X (59 %), Gen Z (58 %) und Boomern (54 %).
  • Alle Generationen schätzen Führungspersönlichkeiten, die zuhören, ihre Teams befähigen, ihre Entscheidungen transparent treffen und eine Vision vermitteln.
  • Von allen Generationen fühlen sich Millennials am zuversichtlichsten und am besten befähigt, Herausforderungen zu meistern. 76 Prozent von ihnen sind optimistisch, dass sie im Leben den Erfolg haben werden, den sie verdienen, gefolgt von Generation X (63 %), Boomern (62 %) und Generation Z (61 %).

Kollaborative Führung erhält grössten Zuspruch
Der Wunsch, autonom zu arbeiten, spiegelt sich auch bei den Erwartungen der Arbeitnehmende an ihre Vorgesetzten wider. Sie schätzen es besonders, wenn ihnen zugehört und Vertrauen entgegengebracht wird, wenn Führungspersönlichkeiten nach Einschätzungen fragen und deren Entscheidungsprozess nachvollziehbar ist.

„Zeitgemässes Arbeiten bedeutet heute vor allem auch, der eigenen Belegschaft den Raum zu geben, sich zu entfalten. Hierfür sind Freiräume und die Übertragung von Verantwortung genauso wichtig wie der aktive, transparente Austausch miteinander. Unternehmen, die hier vorangehen, haben einen klaren Vorteil“, sagt Dr. Mirko Warschun, Partner, Managing Director und Leiter der Consumer Goods & Retail Practice EMEA bei Kearney.

„Eine kollaborative Unternehmenskultur ist über Generationen hinweg gefragt. Führungspersönlichkeiten, die sich Zeit nehmen, um Entscheidungen zu erklären, die Belegschaft einzubinden und ihren Teams auf Augenhöhe begegnen, machen heute den Unterschied“, sagt Simone Stebler, Beraterin und Leiterin Diversity & Inclusion bei Egon Zehnder Schweiz.

„Mit den Studienergebnissen widerlegen wir den angeblichen Konflikt zwischen den Generationen und deren Erwartungen an ihr Arbeitsumfeld. Statt sich von vermeintlichen Gegensätzen leiten zu lassen, sollten Arbeitgeber ein Arbeitsklima schaffen, das die Erwartungen aller Altersklassen verbindet. Bei der Umsetzung sind die Führungskräfte entscheidend“, sagt Dominik Schaller, Berater und Managing Partner Schweiz bei Egon Zehnder. (mc/pg)

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