USA: Weitere verdächtige Päckchen an Joe Biden und Robert De Niro

USA: Weitere verdächtige Päckchen an Joe Biden und Robert De Niro
Der ehemalige US-Vizepräsident Joe Biden am WEF 2016 in Davos. (© World Economic Forum/swiss-image.ch)

New York – Nach dem Versand mehrerer Rohrbomben an Prominente aus dem linken Lager haben Ermittler in den USA auch verdächtige Päckchen an Ex-Vizepräsident Joe Biden und Schauspieler Robert De Niro entdeckt. Die Päckchen glichen denen, die an den früheren Präsidenten Barack Obama und die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton verschickt wurden, berichtete NBC unter Berufung auf Strafverfolger. Insgesamt stieg die Zahl der seit Montag adressierten Prominenten damit auf acht. Verletzt wurde niemand.

Am Donnerstag war weiter unklar, welchen Schaden die Sprengsätze bei einer Explosion hätten anrichten können. FBI und Polizei erklärten, dass es sich «offensichtlich um Rohrbomben» handle. Mindestens eine Bombe bestand Berichten zufolge aus einem mit Schwarzpulver und Glassplittern gefüllten PVC-Rohr, das auch mit einem Zünder verbunden war. US-Medien berichteten übereinstimmend von Rohrbomben. Eine endgültige Klärung der Behörden, ob unter den Sendungen auch Attrappen waren, gab es aber nicht.

Ex-Vize und Schauspieler im Visier
Das an Biden gerichtete Päckchen wurde in einer Postfiliale im Staat Delaware gefunden, wo der Demokrat lebt. Das Kommando zur Bombenentschärfung setzte laut NBC einen Roboter ein, auch Bidens Zuhause wurde durchsucht. Das an De Niro gerichtete Päckchen hatten Sicherheitsleute am frühen Donnerstagmorgen (Ortszeit) in New York entdeckt. Der Polizei zufolge wurde es entfernt. De Niro ist ein entschiedener Kritiker Donald Trumps und der Politik des Präsidenten.

Die gepolsterten Umschläge glichen sich, berichteten US-Medien unter Berufung auf Strafverfolger. Sie waren jeweils mit sechs Briefmarken frankiert und hatten als Absender den Namen der Abgeordneten Debbie Wasserman Schultz, die von 2011 bis 2016 Parteichefin der demokratischen Partei war. Die Adressen waren gedruckt und nicht von Hand geschrieben.

Die Päckchen gingen seit Montag auch an den früheren CIA-Direktor John Brennan, Ex-Justizminister Eric Holder, die demokratische Abgeordnete Maxine Waters und den Milliardär George Soros, der Hillary Clinton und andere Demokraten mit Wahlkampfspenden in Millionenhöhe unterstützt hatte.

Weitere Untersuchungen laufen
Der amerikanische Postdienst USPS fotografiert und notiert Absender und Adressaten sämtlicher Postsendungen, wie CBS unter Berufung auf eine mit den Ermittlungen vertraute Person berichtete. Derzeit werde geprüft, ob sich vergleichbare Sendungen an andere ranghohe Demokraten im Postsystem befinden.

Trump hatte die Adressaten der Päckchen vor und seit seinem Amtsantritt teilweise heftig attackiert. Kritiker werfen ihm vor, mit dieser Rhetorik die Gesellschaft zu spalten. Am Mittwoch schlug Trump bei einer Veranstaltung in Wisconsin sanftere Töne an und rief die Amerikaner dazu auf, ihre Differenzen «friedlich an der Wahlurne» zu regeln. Zugleich warf er den Medien «endlose Feindseligkeiten» und «falsche Attacken und Berichte» vor.

Bei den Kongresswahlen in anderthalb Wochen werden das gesamte Abgeordnetenhaus und ein Drittel des Senats neu besetzt. (awp/mc/pg)

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