Verändertes Verhalten der Kandidaten als Herausforderung für die Rekrutierungsbranche

Verändertes Verhalten der Kandidaten als Herausforderung für die Rekrutierungsbranche
(Bild: DOC RABE Media - Fotolia.com)

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Zürich – Das veränderte Verhalten von Kandidaten bei der Jobsuche zwingt Recruiter zur Anpassung ihrer Arbeitsweise. Personaler müssen vor allem proaktiver vorgehen, ihre Arbeitsmittel digitalisieren, auf „mobile“ setzen und ihre Arbeitgebermarke entwickeln. Um Talente für sich zu gewinnen ist darüber hinaus das Verständnis für den Markt von entscheidender Bedeutung. Das ist das Ergebnis einer Studie von JobCloud, dem führenden Online-Recruiting-Unternehmen der Schweiz, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Link Institut.

Jedes Jahr analysiert JobCloud, zu dem unter anderem die Stellenplattformen jobs.ch und jobup.ch gehören, in der gesamten Schweiz Trends bei der Stellensuche. Die Ergebnisse zeigen mehr denn je, dass sich das Verhalten der Kandidaten stetig verändert: Während vor nicht einmal fünf Jahren freie Stellen in erster Linie per Zeitung gesucht und Bewerbungen auf Papier erstellt wurden, registrieren sich die Bewerber heute in CV-Datenbanken und suchen ihren neuen Job mithilfe von mobilen Geräten. Diese drastische Verschiebung führt zu neuen Herausforderungen, mit denen sich Recruiter heute konfrontiert sehen.

Neue Technologien begünstigen passive Jobsuche
Der Umgang mit Quellen für die Jobsuche entwickelt sich von Jahr zu Jahr weiter. So ging beispielsweise die Nutzung von Printerzeugnissen für die Stellensuche zwischen 2012 und 2015 von 62% auf 48% (-14%) zurück, während im gleichen Zeitraum der Einsatz von Online-Jobbörsen von 50% auf 63% (+ 13%) gestiegen ist.

Dieser deutliche Trend zur Digitalisierung wird durch weitere neue technologische Entwicklungen begünstigt – wie zum Beispiel die Möglichkeit, den eigenen Lebenslauf in eine Datenbank zu stellen. Die Studie zeigt, dass 32% der befragten jobs.ch-Nutzer ihren Lebenslauf in der CV-Datenbank gespeichert haben, um von Recruitern gefunden zu werden. Gemäss Studie ist diesen Kandidaten die Art und Weise der Ansprache durch Personaler sehr wichtig: Sie sollte personalisiert und konkret auf das eigene Profil zugeschnitten sein, sonst reagieren sie nicht.

Kandidaten sind mobil unterwegs
Heute stammen mehr als 47% der 3,5 Millionen monatlichen Besucher auf jobs.ch von mobilen Geräten, und ihre Zahl nimmt stetig weiter zu. Weit davon entfernt eine blosse Modeerscheinung zu sein, ist „mobile“ die Antwort auf eine echte Marktnachfrage. Es reicht nicht, den Zugriff auf das Stellenangebot jederzeit und von überall her zu gewährleisten. Die Stelleninserate müssen auch soweit optimiert werden, dass sie auf dem kleineren Mobile-Display angenehm zu lesen sind.

Kandidaten wechseln oft den Arbeitsplatz
Besonders junge Menschen haben die Tendenz, ihren Arbeitsplatz überdurchschnittlich oft zu wechseln. So ergab die Umfrage, dass Personen zwischen 25 und 60 ihren Arbeitsplatz innerhalb einer Fünfjahresperiode zwischen 1 und 1,5 Mal wechseln während die junge Generation unter 25 ihren Arbeitsplatz im selben Zeitraum sogar bis zu 2,5 Mal austauscht. Bemühungen, diese Mitarbeitenden zu halten und die Weiterentwicklung der Arbeitgebermarke, die massgeblich zu einem besseren Image als Arbeitgeber beiträgt, beeinflussen die Treue von Mitarbeitenden.

Renato Profico, CEO von JobCloud, erklärt: «Die Digitalisierung von Recherchetools sowie das veränderte Verhalten der Kandidaten bei der Jobsuche sind für die Veränderung des Schweizer Arbeitsmarktes mitverantwortlich. Unsere jährlichen Studien helfen uns, den Arbeitsmarkt zu beobachten und notwendige Entwicklungen voranzutreiben. Heutzutage sind Digitalisierung und Mobilität nicht länger eine Option, sondern eine Voraussetzung.» (JobCloud/mc/ps)

Über die Studie
Seit 2010 führt JobCloud gemeinsam mit dem Link Institut eine Umfrage in der gesamten Schweiz über Trends bei der Arbeitsplatzsuche durch. Dieses Jahr wurden 1‘319 Personen zwischen 16 und 60 Jahren bei der aktiven und passiven Suche nach Arbeit befragt. Die Ergebnisse wurden anschliessend gemäss Alter, Geschlecht und Region analysiert.

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