Von der kosteneffizienten zur nachhaltigen Supply Chain

Von der kosteneffizienten zur nachhaltigen Supply Chain

Zürich – Die aktuelle Ausgabe der Studienreihe „Sourcing Monitor“, die die Unternehmensberatung BearingPoint zusammen mit der Essec Business School und dem Marktforschungsinstitut Novamétrie herausgibt, dokumentiert einen Umbruch in der Beziehung von Einkäufern zu Lieferanten. Obwohl für Unternehmen weltweit die Reduzierung von Kosten weiterhin der Haupttreiber im Management ihres Lieferantennetzwerks ist (56 Prozent), gewinnt es für sie zunehmend an Bedeutung, mit der Wahl des Zulieferers lokales Know-how einzukaufen (16 Prozent) und Risiken in der Supply Chain zu minimieren (15 Prozent). Entsprechend geben 65 Prozent der Befragten an, dass die Gestaltung des Lieferantennetzwerks Teil ihrer Unternehmensstrategie sei. 67 Prozent glauben, dass ihr Unternehmen durch das richtige Supply Chain Management sogar wachsen könne. Dazu Dieter Weber, Partner und Leiter Supply Chain Management bei BearingPoint Schweiz: „Ein strategisch aufgebautes Netzwerk an Lieferanten kann entscheidend zur Wertschöpfung im eigenen Unternehmen beitragen. Das Know-how der Lieferanten über lokale Märkte und ihre Vernetzung können wichtige Wettbewerbsvorteile bringen. Einkäufer sollten dies zukünftig vermehrt beachten.“

Matthias Loebich, Partner bei BearingPoint und Segmentleiter Supply Chain Management, kommentiert weiter: „Die Art und Weise, wie Unternehmen weltweit mit Lieferanten zusammenarbeiten, verändert sich: Während traditionell Kostenreduzierung das oberste Ziel von Einkäufern ist, geht es zunehmend auch um den Beitrag zur Wertschöpfung im Unternehmen, den Lieferanten leisten. Der Einfluss, den Einkauf und Beschaffung in Unternehmen haben, wächst damit enorm: Durch ein nachhaltiges Management des Lieferantennetzwerks können Einkaufsleiter ihr Unternehmen heute entscheidend weiterentwickeln.» Neben ökonomischem Wachstum geht es laut Studie auch um geographische Expansion und die Möglichkeit, über Lieferanten auf die Entwicklung lokaler Märkte Einfluss zu nehmen.

Platz eins bei der Priorisierung einer nachhaltigen Beschaffung belegt Deutschland
Ein weiteres Ergebnis des diesjährigen Sourcing Monitors: Verantwortungsbewusster Einkauf ist 2014 erstmals unter den Top-Drei-Prioritäten der befragten Unternehmen. Im Vergleich der untersuchten europäischen und asiatischen Länder belegt Deutschland Platz eins: Für 83 Prozent der deutschen Unternehmen hat eine nachhaltige Beschaffung oberste Priorität. Im Länderdurchschnitt sind es 56 Prozent. Die Beschaffung in Niedrigkostenländern verliert im globalen Trend hingegen weiter an Bedeutung. Die Ausnahme ist China: 54 Prozent der befragten Einkaufsleiter aus der Volksrepublik zählen das Sourcing in Ländern wie Vietnam oder Thailand zu ihren wichtigsten Zielen. Matthias Loebich kommentiert: „Die befragten Einkäufer geben länderübergreifend an, dass sie zu ihren Hauptlieferanten eine strategische Partnerschaft aufbauen möchten. Das zeigt: Eine Supply Chain, die auf Kosteneffizienz getrimmt ist, greift heute zu kurz.“

Dabei kämpfen Einkäufer mit engen Budgetvorgaben. 32 Prozent der Befragten bezeichnen Budgetzwänge als größtes Hindernis bei der strategischen Ausgestaltung ihres Lieferantennetzwerks. So sind nur 15 Prozent der Einkaufsleiter der Meinung, sie könnten in vollem Umfang zur Weiterentwicklung des Unternehmens beitragen. (BearingPoint/mc/ps)

Über die Studie
Die Studienreihe „Sourcing Monitor“ wurde 2004 von BearingPoint, Microsoft, Essec Business School und Novamétrie ins Leben gerufen. 2014 erscheint inzwischen die achte Ausgabe. Fokus der Reihe sind Best Practice-Ansätze, Player und Trends im Einkauf europäischer und asiatischer Unternehmen.  Für die diesjährige Ausgabe wurden Unternehmen in Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Irland, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Finnland, Norwegen, Dänemark, Schweden, Russland und China befragt. Die Umsetzung erfolgte in zwei Phasen zwischen September 2013  und Februar 2014: in einem ersten Schritt quantitativ in Form von 502 fragebogengestützter Telefoninterviews mit Einkaufsleitern; in einem zweiten Schritt qualitativ mit mehr als 50 persönlichen Befragungen von Einkaufsleitern aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen in jedem Zielmarkt.

Über BearingPoint
BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen permanent verändern und die daraus entstehenden komplexen Systeme flexible, fokussierte und individuelle Lösungswege erfordern. Unsere Kunden, ob aus Industrie und Handel, der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen Verwaltung, profitieren von messbaren Ergebnissen, wenn sie mit uns zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und Fachkompetenz mit neuen technischen Möglichkeiten und eigenen Produkt-Entwicklungen, um unsere Lösungen an die individuellen Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche, ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden Unternehmen und Organisationen geführt. Unser globales Beratungs-Netzwerk mit 9200 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über 70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren und langfristigen Geschäftserfolg.

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