Argentinier dürfen wieder US-Dollar kaufen – aber nur begrenzt

Argentinier dürfen wieder US-Dollar kaufen – aber nur begrenzt

Argentiniens Kabinettschef Jorge Capitanich.

Bueonos Aires – Argentiniens Regierung hat die Devisen-Käufe von US-Dollar freigegeben, aber auf maximal 2000 Dollar im Monat begrenzt. Berechtigt sind Beschäftigte, deren Monatseinkommen bei mindestens 7200 Pesos (900 Dollar) liegt, wie Kabinettschef Jorge Capitanich am Montag in Buenos Aires mitteilte. Von dem Betrag werden 20 Prozent Steuern einbehalten, es sei denn, der Sparer lässt die Dollar-Summe mindestens 12 Monate auf seinem Sparkonto liegen. Mit der Wiederfreigabe der seit Oktober 2011 gesperrten Dollar- Käufe reagiert Argentinien auf den starken Devisen-Abfluss.

Beim argentinischen Peso gab es vorige Woche – wie bei anderen Schwellenländer-Währungen auch – deutliche Kursverluste. Zeitweise verlor der Peso gegenüber dem Dollar bis zu zwölf Prozent. Für einen Dollar mussten acht Pesos gezahlt werden. Der Schwarzmarktkurs lag sogar zeitweise bei rund 13 Pesos. Die Zentralbank hatte daraufhin zur Stützung erneut 180 Millionen Dollar verkauft.

Dollars für maximal 20 Prozent des individuellen Einkommens
Die Käufe werden nach den von Montag an geltenden Regeln auf maximal 20 Prozent des individuellen Einkommens beschränkt. Für Beschäftigte mit einen Einkommen von umgerechnet 900 Dollar, was dem zweifachen Mindestlohn entspricht, wären dies 180 Dollar im Monat. Wer den erlaubten Höchstsatz von 2000 Dollar kaufen will, der muss 80’000 Peso oder umgerechnet 10’000 Dollar im Monat verdienen.

Hohe Inflation
Unverändert liess die Regierung indes unter anderem die Bestimmung für Käufe mit der Kreditkarte im Ausland, die weiter mit 35 Prozent besteuert werden. Kabinettschef Capitanich versicherte mit Blick auf den Peso-Kursverlust, dass dies nicht zu einem Anstieg der Inflation führen werde. 2013 lag die Teuerungsrate in der drittgrössten Volkswirtschaft Lateinamerikas nach Schätzung privater Experten bei 28,3 Prozent. Offizielle Statistiken weisen die Inflationsrate dagegen mit «nur» 10,9 Prozent aus. (awp/mc/ps)

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