Axa überrascht mit Gewinnplus und Aktienrückkauf

Axa überrascht mit Gewinnplus und Aktienrückkauf
(Bild: Axa)

Paris – Der französische Versicherer Axa hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr trotz Belastungen infolge des Ukraine-Kriegs überraschend gesteigert. Mit 4,1 Milliarden Euro lag der Überschuss drei Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie der Konkurrent der deutschen Allianz am Mittwoch in Paris mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Jetzt will das Unternehmen für eine Milliarde eigene Aktien vom Markt zurückkaufen.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Axa-Aktie legte am Vormittag in Paris zeitweise um mehr als sechs Prozent zu. Zuletzt lag sie noch mit fast fünf Prozent im Plus bei 23,25 Euro und war damit stärkster Titel im Eurozonen-Index EuroStoxx 50 und im französischen Leitindex Cac 40. Damit wurde sie noch gut elf Prozent billiger gehandelt als zum Jahreswechsel.

Analyst Alan Devlin von der US-Investmentbank Goldman Sachs lobte die überraschend guten Halbjahreszahlen und traut der Axa-Aktie einen Kursanstieg auf 34 Euro zu. Branchenexperte Philip Kett vom Analysehaus Jefferies hob unterdessen den überraschend grossen Umfang des Aktienrückkaufs hervor. Sein Kollege Ashik Musaddi von der US-Bank Morgan Stanley hätte ein solches Programm erst im weiteren Jahresverlauf erwartet – und dann lediglich mit der halben Summe.

Buberl sieht Konzern für schwierige Entwicklung der Weltwirtschaft gerüstet
Axa-Chef Thomas Buberl sieht den Konzern für die schwierige Entwicklung der Weltwirtschaft gerüstet. So verbesserte sich die Solvenzquote zwischen dem Jahreswechsel und Ende Juni von 217 auf 227 Prozent. Zudem verringere Axa finanzielle Risiken im Geschäft, sagte Buberl. So zeigte er sich zuversichtlich, den bereinigten Gewinn je Aktie bis 2023 wie geplant zu steigern.

Im ersten Halbjahr legte der Umsatz des Konzerns auch dank Preiserhöhungen um zwei Prozent auf 55,1 Milliarden Euro zu. Dabei hatte die Rückversicherungssparte Axa XL ihr Geschäft mit Naturkatastrophenrisiken deutlich zurückgefahren und damit auf Prämien verzichtet. Allerdings ging konzernweit ein grösserer Anteil der Prämieneinnahmen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb drauf. Das Management erklärte dies auch mit Belastungen von rund 300 Millionen Euro infolge des russischen Kriegs in der Ukraine.

Unterdessen will der Konzern rund 900’000 klassische Lebens- und Rentenversicherungsverträge der ehemaligen DBV Winterthur in Deutschland an den Abwickler Athora übertragen, wie er bereits Mitte Juli mitgeteilt hatte. Axa hatte die DBV Winterthur Leben im Jahr 2006 übernommen. Wenn die Aufsichtsbehörde Bafin zustimmt, soll der Deal bis Ende 2023 vollzogen werden.

Kurz zuvor hatte bereits der Schweizer Versicherer Zurich bekannt gegeben, dass er rund 720 000 Lebensversicherungsverträge der Konzerntochter Zurich Deutscher Herold an den Abwickler Viridium übertragen will. Viridium hatte bereits 2019 mehrere Millionen Verträge von Generali Deutschland übernommen. Infolge jahrelanger Niedrigzinsen ist die klassische Lebensversicherung mit Garantiezins zum Auslaufmodell geworden. (awp/mc/ps)

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