AXA Winterthur trotz starker Berufsvorsorge mit weniger Gewinn

AXA Winterthur trotz starker Berufsvorsorge mit weniger Gewinn
Antimo Perretta, CEO AXA Winterthur. (Foto: AXA Winterthur)

Antimo Perretta übernimmt ab Anfang 2014 die CEO-Funktion bei AXA Winterthur. (Foto: AXA Winterthur)

Winterthur – Der Versicherer AXA Winterthur hat im ersten Halbjahr trotz mehr Prämieneinnahmen weniger verdient. Das Geschäftsvolumen legte um 6% auf 9,44 Mrd CHF zu. Dagegen sank der Betriebsgewinn leicht um 0,9% auf 411 Mio CHF. Unter dem Strich verdiente der Versicherer 404 Mio CHF. Das sind 5,7% weniger als im Vorjahr, wie die Schweizer Tochter des französischen AXA-Konzerns mitteilte. Die tiefen Zinsen für Obligationen haben am finanziellen Ertrag der investierten Mittel geknabbert. Gleichzeitig wurde bekannt, dass CEO Philippe Egger Ende Jahr in Pension geht.

Einen Sprung hingelegt hat der Schweizer Marktführer in der beruflichen Vorsorge, wo das Geschäftsvolumen um 10,1% auf 5,84 Mrd CHF anstieg. Der Versicherer hat einmal mehr im grossen Stil Vollversicherungen an Unternehmen verkauft, ein Modell der Vorsorge, wo die Anlagerisiken vom Versicherer getragen werden.

Tiefere Kosten im Schadengeschäft
90% der Kunden in der Berufsvorsorge wählten ein Modell mit umfassenden Garantien. Die übrigen Kunden wählten eine teilautonome Lösung, wo eine Firma die Risiken für ihre Mitarbeiter im Anlagegeschäft ganz oder teilweise trägt und auf die Anlagestrategie Einfluss nehmen kann.

Kunden bei risikoreicheren fondsgebundenen Lebensversicherungen zurückhaltend
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich bei den Lebensversicherungen für Privatpersonen, wo das Volumen um 3,1% auf 626 Mio CHF zurückging. Kunden lassen vermehrt die Finger von den risikoreicheren fondsgebunden Lebensversicherungen. Dafür stehen laut AXA Winterthur kapitalgeschützte Vorsorgevehikel im Einzellebengeschäft weiter hoch im Kurs.

Die Schadensparte erhöhte die Prämieneinnahmen um 0,6% auf 2,98 Mrd CHF. Der Versicherer hat die internen Kosten weiter gesenkt: Daher hat sich die Combined Ratio (Leistungen und interne Kosten gemessen an Prämieneinnahmen) trotz gestiegener Hagelschäden im Mai und im Juni um 0,2 Punkte auf 90,5% verbessert.

CEO Philippe Egger geht in Pension
Ausserdem gab AXA Winterthur bekannt, dass sich CEO Philippe Egger nach bald elf Jahren an der Spitze des Unternehmens entschlossen hat, in Pension zu gehen. Zu seinem Nachfolger hat der Verwaltungsrat per 1. Januar 2014 Antimo Perretta bestimmt. Der 50-Jährige ist als Leiter Distribution bereits heute Mitglied der Geschäftsleitung der AXA Winterthur.

Der eidg. dipl. Versicherungsfachmann, Experte in Pensionsfragen und Absolvent des Executive MBA der Universität Zürich verfügt über mehr als dreissig Jahre Berufserfahrung in der Versicherungsbranche. Antimo Perretta werde zusätzlich zu seiner neuen Funktion als CEO der AXA Winterthur auch im Executive Committee der AXA Gruppe Einsitz nehmen, schreibt AXA Winterthur in einer Mitteilung.

Gewinnrückgang im Konzern
Die Pariser Konzernmutter musste ebenfalls einen Gewinnrückgang hinnehmen, und zwar um 3% auf 2,47 Mrd EUR. Die Hochwasserkatastrophe im Juni habe das Ergebnis der weltweit tätigen AXA-Gruppe mit 73 Mio EUR belastet. Zudem hätten Absicherungsgeschäfte gegen die niedrigen Zinsen das Ergebnis mit 228 Mio beeinträchtigt.

Analysten hatten mit einem Überschuss in dieser Grössenordnung gerechnet. Bereinigt um Sondereffekte sei der Gewinn um ein Viertel auf 2,95 Mrd EUR geklettert. Der Umsatz legte um 3% auf 50 Mrd zu. (awp/mc/pg)

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