Bank of America sammelt weitere Milliarden ein

Bank of America sammelt weitere Milliarden ein
Brian Moynihan, CEO Bank of America.

Brian Moynihan, CEO Bank of America.

Charlotte – Die angeschlagene US-Grossbank Bank of America versorgt sich abermals mit reichlich frischem Geld. Nachdem der legendäre US-Investor Warren Buffett jüngst 5 Milliarden Dollar in das kriselnde Kreditinstitut gesteckt hatte, hat die Bank of America nun etwa die Hälfte ihrer Aktien an der China Construction Bank losgeschlagen. Das spült nach Angaben des US-Instituts vom Montag 8,3 Milliarden Dollar an Cash in die Kasse.

Mit der erneuten Milliardenspritze will die Bank of America jeden Zweifel ausräumen, dass sie nicht flüssig genug ist. Das Institut gilt als derzeit grösster Sorgenfall unter den US-Grossbanken. Denn kostspielige Rechtsstreitigkeiten um windige Hypothekengeschäfte sowie platzende Kredite für Eigenheimbesitzer haben wiederholt für schwere Verluste gesorgt – alleine im vergangenen Quartal verlor die Bank of America unterm Strich 9,1 Milliarden Dollar. Die Trennung von den Anteilen an der chinesischen Bank trieb die Bank-of-America-Aktien im frühen Handel um mehr als 5 Prozent in die Höhe. Bei den Börsianern war bereits Buffetts Engagagement gut angekommen. Denn der Altmeister investiert sein Geld nur in Firmen, von deren Erfolg er überzeugt ist – und Buffett hat in seiner Karriere selten daneben gelegen.

Bank of America durch Countrywide in die Tiefe gerissen
Die Probleme der Bank of America fingen an, als die grösste aller US-Banken mitten in der Finanzkrise den Immobilienfinanzierer Countrywide übernahm. Countrywide hatte, wie sich später herausstellte, seine Kredite viel zu lax vergeben. Seit der Rezession können viele Hausbesitzer ihre Raten nicht mehr zahlen – damit entgeht nicht nur der Bank of America jede Menge Geld, sondern auch jenen Investoren, die Hypothekenpapiere von Countrywide gekauft hatten. Die Investoren wollen sich ihre Verluste nun bei der Bank of America zurückholen.

Fortführung der Zusammenarbeit mit China
Das Aktienpaket an der China Construction Bank ist eine der Juwelen der Bank of America. Die beiden Häuser arbeiten seit Jahren zusammen; zuletzt hielten die Amerikaner rund 10 Prozent der Anteile an dem chinesischen Institut. Das Paket schrumpft nun auf 5 Prozent zusammen. Die Aktien gehen den Planungen zufolge noch in diesem Quartal an eine nicht näher bezeichnete Gruppe von Investoren. Bank-of-America-Chef Brian Moynihan beeilte sich jedoch zu versichern, dass die Zusammenarbeit mit den Chinesen weitergehe. Die Volksrepublik gilt als Wachstumsmarkt für Finanzdienstleistungen. «Unsere Partnerschaft mit der China Construction Bank hat sich für beide Seiten ausgezahlt», sagte Moynihan. Nach Angaben der Bank of America prüfen die Institute sogar, ob sie ihre Kooperation noch ausbauen.  (awp/mc/ps)

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