BEKB schreibt im ersten Halbjahr weniger Gewinn

Hanspeter Rüfenacht, Vorsitzender der Geschäftsleitung Berner Kantonalbank. (Bild: BEKB)

Zürich – Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2014 den Druck auf die Zinsmargen zu spüren bekommen. Der Gewinn fällt leicht unter dem von zahlreichen Sonderfaktoren geprägten Vorjahresperiode aus. Für das Gesamtjahr rechnet die Bank mit einem leicht tieferen Ergebnis.

Der Reingewinn für das erste Semester fiel mit 57,7 Mio CHF um 2,5% unter dem Vorjahreswert aus, wie die BEKB am Freitag mitteilte. Der Bruttogewinn ging um deutliche 14% zurück auf 92,7 Mio CHF. Im Vorjahr hatte die BEKB allerdings zum einen noch von Verkäufen von Goldreserven profitiert, auf der anderen Seite aber auch eine ausserordentliche Zuweisung an die Pensionskasse vorgenommen. Unter Ausschluss der ausserordentlichen Faktoren ging der Bruttogewinn noch um 8,3%.

Rückläufiges Zinsengeschäft
Der Netto-Betriebsertrag lag mit 225,1 Mio CHF gar um 12% unter dem Vorjahresergebnis (-3,5% unter Ausklammerung der Goldverkäufe). Im wichtigsten Geschäft der Kantonalbank, dem Zinsengeschäft, erwirtschaftete das Institut trotz weiter steigendem Hypothekarvolumen einen um 3,7% niedrigeren Erfolg von 154,3 Mio. Die BEKB erklärt den Rückgang vor allem mit der Verlängerung auslaufender Festhypotheken zu deutlich tieferen Zinssätzen.

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte die Bank den Erfolg dagegen leicht um 0,6% auf 39,3 Mio CHF verbessern. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft lag mit 10,7 Mio um 5,7% unter dem Wert des Vorjahres. Der im Vorjahr noch von den Verkäufen von Goldreserven geprägte übrige Erfolg fiel mit 21,2 Mio (VJ 45,8 Mio) um mehr als die Hälfte tiefer aus.

Der Geschäftsaufwand lag mit 132,5 Mio CHF um 10,8% unter dem Vorjahr. Allerdings hatte die BEKB im vergangenen Jahr noch eine ausserordentliche Zuweisung an die Pensionskasse vorgenommen. Ohne diesen Faktor blieb der Aufwand im Halbjahresvergleich praktisch unverändert.

Gestiegene Depotvolumen
Die Hypothekarforderungen nahmen seit Jahresbeginn um 1,3% zu und beliefen sich per Ende Juni auf insgesamt 18,7 Mrd. Die gesamten Kundenausleihungen stiegen etwas stärker mit einem Plus von 3,8% auf 21,4 Mrd CHF. Gleichzeitig erhöhten sich die Kundengelder im engeren Sinn um 1,3% auf 22,3 Mrd CHF. Weiterhin seien damit die Kundenausleihungen vollständig mit Kundengeldern gedeckt, schreibt die BEKB.

In der Vermögensverwaltung konnte die Kantonalbank einen Zufluss an Neugeldern von 349 Mio CHF verzeichnen. Die betreuten Vermögenswerte (Depotwerte) stiegen damit um 4,9% auf 20,4 Mrd.

US-Steuerprogramm belastet nicht mehr
Beim US-Programm zur Beilegung des Steuerstreits, an dem die BEKB in der «Schuldkategorie» 2 teilnimmt, sieht sich die BEKB auf gutem Weg. Ausländische Kunden hätten nie zum Kerngeschäft gehört, betont die Bank. Die Vermögenswerte der US-Kunden mit Domizil USA hätten weniger als 0,1% der gesamten BEKB-Kundenvermögen ausgemacht.

Der Abschluss des US-Steuerprogramms hänge vom Fahrplan der US-Behörden ab, die BEKB erwartet es allerdings für den Herbst. Das Ergebnis des laufenden Jahres werde es nicht mehr belasten, ist die Bank überzeugt.

Für 2014 rechnet die Bankleitung mit einem «insgesamt guten Ergebnis». In Anbetracht der tiefen Zinsen werde dieses bei stabilen Geld- und Kapitalmärkten voraussichtlich allerdings «knapp unter demjenigen des Vorjahres» ausfallen. (awp/mc/upd/ps)

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