Cembra mit höherem Gewinn 2015

Cembra mit höherem Gewinn 2015

Robert Oudmayer, CEO Cembra Money Bank. (Bild: Cembra Money Bank)

Zürich  – Die auf Konsumkredite spezialisierte Cembra Money Bank hat im vergangenen Geschäftsjahr 2015 die Gewinnzahlen weiter verbessert. Eine anhaltend starke Expansion erlebte die Bank im Kreditkartengeschäft dank der Cumulus-Kreditkarten, während die Erträge aus Privatkrediten und Fahrzeugfinanzierungen rückläufig waren. Für 2016 gibt sich das Institut vor allem wegen dem per Mitte Jahr gesenkten Höchstzins für Kleinkredite zurückhaltend.

Unter dem Strich konnte die Cembra Money Bank im vergangenen Jahr den Reingewinn um 4% auf 145,0 Mio CHF steigern, wie sie am Dienstag mitteilte. Die Aktionäre partizipieren an dem Ergebnis mit einer um 8% auf 3,35 CHF je Aktie gestiegenen Dividende, die aus den Kapitaleinlagereserven bezahlt wird. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 66%.

Scharfe Konkurrenz im Kreditgeschäft
Im Geschäft mit den Kreditausleihungen bekam die Bank die scharfe Konkurrenz zu spüren. So waren die ausstehenden Privatkredite (-4% auf 1,78 Mrd) rückläufig, während die Fahrzeugfinanzierungen mit 1,66 Mrd trotz rekordhohen Autoverkäufen hierzulande unverändert blieben. In diesem Geschäft sei vor allem die Verkäuferseite mit ihren eigenen Finanzierungsangeboten preislich sehr aggressiv aufgetreten, sagte CEO Robert Oudmayer an einem Mediengespräch in Zürich. Deutlich höher war das dagegen Kreditvolumen aus Kreditkarten (+11% auf 617 Mio).

Insgesamt viel der Zinserfolg, der fast vier Fünftel der Einnahmen ausmacht, mit 301,9 Mio CHF praktisch unverändert aus. Belastend waren auch die Kosten für die Guthaben der Bank bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB): Die SNB-Negativzinsen kosteten Cembra 2,0 Mio CHF. Insgesamt gab sich Oudmayer bezüglich der Negativzinssituation für das eigene Unternehmen aber gelassen – schliesslich profitiere man ja auch von deutlich tieferen Refinanzierungskosten.

Mehr Kreditkarten ausgegeben
Ein starkes Wachstum zeigte der Ertrag aus Kommissionen und Gebühren. Dank höheren Gebühreneinnahmen im Kreditkartengeschäft (+18%) kletterte dieser um 11% auf 86,7 Mio CHF. Die Zahl der von Cembra ausgegebenen Kreditkarten erhöhte sich dank der gebührenfreien Cumulus-MasterCard um 8% – dies in einem Markt, der im vergangenen Jahr um 3% gewachsen sei. Entsprechend enthusiastisch gab sich der Cembra-CEO zur Partnerschaft mit der Migros.

Die Kostenseite zeigte sich derweil mit einem fast unveränderten Geschäftsaufwand von 161,5 Mio CHF stabil. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich unter dem Strich leicht auf 41,5% nach 42,5% im Vorjahr.

Auswirkungen des neuen Höchstzinssatzes
Das laufende Jahr dürfte für Cembra von der Reduktion des Höchstzinssatzes für Konsumkredite auf 10% respektive auf 12% für Kreditkartenüberzüge geprägt sein, die per Mitte 2016 in Kraft tritt. Dieser werde zwar den Markt nicht «umwälzen», meinte Oudmayer. Die Bank habe aber «eine Reihe von Massnahmen definiert», um die finanziellen Auswirkungen zu mindern, versicherte er. Dabei gehe es vor allem um Kosteninitiativen, aber auch um weitere Verbesserungen auf der Risikoseite.

Weiterhin bleibt das Institut auch an Wachstum über Akquisitionen interessiert. Eine Übernahme erachtet CEO Oudmayer auch als eine gute Art, das Überschusskapital von rund 66 Mio CHF einzusetzen. Gesucht werden Kaufgelegenheiten «innerhalb der Schweiz» und «im Bereich der Konsumfinanzierung und verwandter Bereicher». Neue Partner sucht man aber auch bei den Kreditkarten, wo Cembra neben der Migros etwa auch für das Möbelhaus Conforama oder für den TCS Karten herausgibt. (awp/mc/pg)

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