Compenswiss erzielt 2017 hohe Anlagerendite – Herausforderungen bleiben

Compenswiss erzielt 2017 hohe Anlagerendite – Herausforderungen bleiben
Manuel Leuthold, VR-Präsident Ausgleichsfonds AHV/EO (compenswiss). (Foto: Banque Cramer)

Genf – Die unter dem Logo Compenswiss geführten Ausgleichsfonds der AHV, IV und EO haben im Jahr 2017, wie andere Sozialwerke auch, von der freundlichen Stimmung an der Börse profitiert. Geopolitischen Spannungen zum Trotz sei es ein «sehr gutes Börsenjahr» gewesen, teilte Compenswiss am Donnerstag mit. Die auf den Kapitalanlagen erzielte Nettorendite erreichte mit 7,11% den höchsten Wert seit 2010. Im Vergleich dazu wurde 2016 eine Rendite in Höhe von 3,93% erzielt.

Nach den einzelnen Sozialwerken aufgeschlüsselt erhöhte sich die Nettorendite auf dem Vermögen der AHV auf 6,82% von zuvor 3,75%, die IV erzielte 6,84% (VJ 2,63%) und die EO 6,98% (3,85%). Auf den flüssigen Mitteln resultierte insgesamt bei Compenswiss eine positive Rendite von 0,25% nach einem Minus von 0,04% im Vorjahr. Durch die aktive Verwaltung der liquiden Mittel seien die Belastungen aus den von der SNB verhängten Negativzinsen minimiert worden, heisst es weiter.

Das Vermögen der Ausgleichsfonds AHV/IV/EO erhöhte sich im Berichtsjahr auf 36,8 Mrd CHF von 34,8 Mrd. Es setzt sich aus dem Anlagevermögen im Umfang von 34,6 Mrd (VJ 32,4 Mrd) und den flüssigen Mitteln bzw. der Tresorie von 2,2 Mrd (2,4 Mrd) zusammen. Die Betriebs- und Vermögensverwaltungskosten (inkl. Stempelabgaben) lagen mit 0,20% des Vermögens leicht über Vorjahr. Das Betriebsergebnis für 2017 veröffentlicht Compenswiss Ende März.

AHV-Fonds unter Druck
Eine der Hauptaufgaben der Ausgleichsfonds besteht darin, genügend Barmittel bereitzuhalten, damit die drei Sozialwerke ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen können. Während die Perspektiven des IV- und des EO-Ausgleichsfonds positiv seien, gebe es beim finanziellen Ausblick des AHV-Fonds Anlass zur Besorgnis. Schliesslich nehme die Differenz zwischen Aufwand und Ertrag mit Blick auf die demografische Entwicklung laufend zu.

Nach der Ablehnung des Bundesgesetzes über die Reform der Altersvorsorge 2020 und des Bundesbeschlusses über die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer im September 2017, rechnet das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) damit, dass das Vermögen des AHV-Fonds bis etwa Ende 2030 aufgebraucht sein dürfte. Das kleiner werdende Vermögen des AHV-Fonds erfordert Anpassung in der Anlagestrategie. Der Fonds müsse künftig kurzfristige und liquide Anlagen favorisieren, was sich negativ auf die Anlagerendite auswirke, warnt Compenswiss. (awp/mc/ps)

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