Credit Suisse im Visier der US-Behörden

Credit Suisse im Visier der US-Behörden

CS-CEO Brady Dougan.

Zürich – Bei der Jagd auf amerikanische Steuersünder weiten die US-Behörden ihre Ermittlungen auf die Credit Suisse aus. Bisher wurden einzelne ehemalige oder aktuelle Mitarbeitende der Schweizer Grossbank in den USA angeklagt. Nun ist die Bank selbst ins Visier geraten.

In einem Schreiben informierte das amerikanische Justizdepartement die Credit Suisse, dass sie Gegenstand einer Untersuchung ist. Das teilte die Grossbank am Freitag mit. Dabei gehe es um grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsdienstleistungen für US-Kunden in der Vergangenheit.

CS will mit US-Behörden kooperieren
Die Credit Suisse geht jedoch davon aus, dass es sich um eine branchenweite Untersuchung der US-Behörden handelt. Im Rahmen der Möglichkeiten unter Schweizer Recht werde sie mit den US-Behörden auch weiterhin zusammenarbeiten, um in dieser Angelegenheit eine Lösung zu finden, hält die Grossbank fest. Die CS hat nämlich in diesem Zusammenhang schon zuvor vom US-Justizdepartment und anderen amerikanischen Behörden Auskunftsersuche erhalten, darunter auch Vorladungen. Auf diese Ersuche hatte die Grossbank auch geantwortet.

Klage gegen vier Schweizer Banker erhoben
Die Behörden in den USA hatten im Februar eine Klage gegen vier Schweizer Banker erhoben, die alle für die CS tätig waren, bis auf eine Ausnahme mittlerweile aber nicht mehr bei der Grossbank angestellt sind. Ihnen wird vorgeworfen, ihren Kunden zur Steuerhinterziehung geraten und so die USA betrogen zu haben. Im März war der Name Credit Suisse zum ersten Mal im Rahmen eines Gerichtsverfahrens gegen einen amerikanischen Steuersünder gefallen. Die Credit Suisse hat indes wiederholt betont, sie habe sich immer an die amerikanischen Vorschriften gehalten.

CS-Aktie leicht unter Druck
Die Kommentare der Analysten sind zurückhaltend. Derzeit sei es schwer zu sagen, ob die Ermittlungen zu einer Rechtssache würden und eine Geldstrafe gegen die Credit Suisse verhängt werden könnte, meint man etwa bei der Bank Vontobel. Die CS-Aktie verliert derweil in einem schwachen Gesamtmarkt (SMI -0,9%) 1,2% auf 30,23 CHF, bei der UBS sind es -1,6% auf 13,77 CHF. (awp/mc/upd/ps)

US-Justizministerium

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