Finanzplatz Schweiz: Konstante Attraktivität

Finanzplatz Schweiz: Konstante Attraktivität

Zürich – Der Finanzplatz Schweiz behält seine Attraktivität: Gemäss dem Global Financial Center Index ist der Finanzplatz Schweiz – Zürich und Genf – der attraktivste kontinentaleuropäische Finanzplatz. Weltweit rangieren die beiden Schweizer Zentren allerdings erst auf den Rängen 8 und 9. Hong Kong und Singapur sind hinter London und New York die prestigeträchtigsten Finanzplätze, und auch den Finanzplätzen Shanghai, Tokyo und Chicago werden eine höhere Attraktivität bescheinigt als der Schweiz.

Dies sind die wichtigsten Resultate der März 2011 Ausgaben des Global Financial Centres Index.

Konstante Attraktivität – vergleichsweise besser

Im Vergleich zu anderen Private Banking Plätzen fällt die nach wie vor grosse Attraktivitätslücke zwischen der Schweiz und Hong Kong und Singapur auf. Diese hat sich im Herbst 2008 – im Gefolge der Finanzkrise verstärkt – und seither nicht mehr reduziert. Umgekehrt gewinnt die Schweiz an Terrain gegenüber anderen Privat Banking Plätzen. Mit Ausnahme des Mittleren Ostens haben die traditionellen Private Banking Zentren – die kleinen kontinentaleuropäischen Plätze, Karibik, Luxemburg und Irland, sowie die Kanalinseln leicht an Ansehen verloren. In einem Umfeld, in dem das Private Banking eher skeptisch begutachtet wird, ist die Konstanz des Ansehens der Schweiz – für einmal – fast schon ein Fortschritt.

Der Bericht enthält Anzeichen, dass sich die Lücke zur Spitze ausweitet und der Vorsprung nach unten sich verringert:

  • Unter den 10 Finanzplätzen, welche wohl noch bedeutender werden, findet sich die Schweiz nicht, wohl aber die Kanalinseln und Dubai, sowie natürlich auch die asiatischen Plätze. Auch sind weder Zürich noch Genf unter jenen Zentren, in denen neue Finanzdienstleister sich niederlassen wollen.
  • Der Index bezieht sich nicht auf das Private Banking im speziellen, sondern auf Bankdienstleistungen im Allgemeinen. Bezüglich „Wealth Management / Private Banking“ liegt Genf hinter London an zweiter Stelle; Zürich – mit Rang 7 – wird wieder viel positiver bewertet als noch vor einem halben Jahr. Hong Kong und Singapur liegen zwar erst auf Rang 4 und 5, haben aber gegenüber früheren Umfragen stark an Attraktivität gewonnen.
  • London wird als attraktivster Finanzplatz erachtet, was aber gemäss der Studie auf die hohe Wertschätzung von nordamerikanischen Teilnehmern zurückzuführen ist. Stimmen aus Offshore Zentren sind weit weniger angetan von den Vorteilen Londons. Im Falle von Zürich sind diese Ungleichheiten viel weniger ausgeprägt.

(Verband der Auslandsbanken in der Schweiz/mc/hfu)

Zum Index:
Der Index basiert auf der statistischen Auswertung einer Umfrage unter etwa 2’000 Personen, welche in der Finanzindustrie tätig sind. Die Attraktivität eines Finanzplatzes wird bestimmt auf Grund dessen Bekanntheit, Spezialisierung und Breite des Angebotes. Die Grundgesamtheit ist stark in der angelsächsischen Welt verankert, welche die asiatischen Plätze, Grossbritannien, die USA und einige Offshore-Plätze repräsentieren. Bezüglich der Vertretung der Banktätigkeiten ist das Private Banking mit 13 Antworten klar untervertreten. Immerhin sind die teilnehmenden Vertreter repräsentativ für die „opinion leaders“. Der GFCI hat seinen Ursprung in einer Untersuchung zur Wettbewerbsfähigkeit Londons, welche die City of London 2005 erstellen liess. Seit 2007 werden Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität aller wichtigen Finanzplätze untersucht. Die City of London ist nicht mehr Auftraggeber der Studie. Der GFCI behandelt Zürich und Genf als unabhängige Finanzplätze. Die Resultate zeigen jedoch, dass die beiden Plätze keine signifikant unterschiedliche Einschätzung erfahren.

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