Edelmetall-Experte Ronny Wagner bewertet den Goldmarkt im Jahresrückblick
Das Jahr 2025 neigt sich dem Ende zu, und viele Blicke richten sich auf Gold, Silber und andere Edelmetalle, die 2025 einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben. Vor allem Gold konnte mit seiner Performance überzeugen und Händler wie auch Käufer in Staunen versetzen. Denn die Gold-Rallye hat auch dieses Jahr gezeigt, welche fundamentale Bedeutung das wertvolle Edelmetall hat.
Alle positiven Attribute wie Wertspeicher, Vermögensabsicherung, Bollwerk gegen Inflation oder Währungsstabilisator wurden bestätigt und trieben den Unzenpreis in ungeahnte Höhen. Mehr als 4.100 USD, entspricht etwa 3’550 Euro, stehen aktuell in den Kursbüchern. Tendenz steigend.
Warum Gold wieder im Rampenlicht steht
Kaum ein Rohstoff hat in diesem Jahr die Aufmerksamkeit von Anlegern, Händlern und Zentralbanken so stark auf sich gezogen wie Gold. Die Preisentwicklung war spektakulär: Laut aktuellen Kursdaten notiert eine Feinunze Gold aktuell im Dezember 2025 in US-Dollar nahe 4’200 USD — ein Plus von rund 61 % gegenüber dem Jahresbeginn. Im Euro-Raum liegt der Zuwachs mit etwa 44 % ebenfalls deutlich über dem langfristigen Durchschnitt.
Diese Entwicklung ist kein Zufall: Vielmehr bestätigt 2025 einmal mehr, warum Gold seit jeher als klassischer Wertspeicher und Krisenabsicherung geschätzt wird — und warum Experten dem Edelmetall derzeit eine fundamentale Bedeutung beimessen. Ronny Wagner, Vorstand des Edelmetall-Handelshauses Noble Metal Factory, fasst die wichtigsten Gründe zusammen:
- Starkes Kursplus in Dollar und Euro Der steile Anstieg des Goldpreises — in Dollar wie auch in Euro — belegt eindrücklich, dass Gold wieder zu einem bevorzugten Anlageinstrument geworden ist. Einige der jüngsten Rekordwerte markieren nicht nur neue Höchststände für 2025, sondern zugleich historische Spitzen.
- Wachsende Nachfrage, stabile Präferenz für physisches Gold Laut der aktuellen Marktstudie einer führenden deutschen Edelmetallplattform ziehen viele Anleger weiterhin physisches Gold vor — sei es in Form von Barren oder Münzen. Bei über 50 % der Befragten liegt der Fokus auf unmittelbarer Verfügbarkeit und greifbarer Sicherheit. GOLD.DE Diese Präferenz unterstreicht die fundamentale Rolle von Gold als „greifbares“ Wertaufbewahrungsmittel — über emotionale und psychologische Aspekte hinaus.
- Relevanz und Kaufkraft: Edelmetall als Inflations- und Währungs-Absicherung Mit dem 2025 erreichten Wert des Gold-Mac-Index (GMI) dokumentieren Analysten, wie sehr Gold seine Kaufkraft gegenüber Papierwährungen und Konsumgütern bewahrt hat: Der Gold-Mac-Index stieg auf einen Rekordwert, was bedeutet, dass eine Menge Gold heute deutlich mehr Kaufkraft hat als in früheren Jahren — selbst im Vergleich zu inflationären Preisen. Diese Kombination aus hoher Preisentwicklung, physischer Nachfrage und Kaufkraftstabilität macht Gold 2025 erneut zu einer Säule der Vermögenssicherung.
Warum Gold 2025 erneut „funktionierte“ — Die Einschätzung des Experten
- Geldpolitische Rahmenbedingungen & Währungsdynamik In einem Umfeld mit geldpolitischer Unsicherheit — etwa durch Zinsschwankungen und Währungsdruck auf den US-Dollar — gewinnt Gold als nicht verzinsliches, aber krisenresistentes Asset an Attraktivität. Ein schwächerer Dollar macht Gold für internationale Käufer günstiger und treibt damit die Nachfrage.
- Makro- und geopolitische Risiken Geopolitische Spannungen, globale wirtschaftliche Unsicherheiten und volatile Finanzmärkte beflügeln das Interesse an sicheren Häfen. In solchen Phasen fungiert Gold traditionell als Bollwerk gegen Markt- und Währungsrisiken — und 2025 bestätigte diese Rolle eindrucksvoll ihre Berechtigung.
- Portfoliodiversifikation und Anlegerpsychologie
Für viele Anleger — privat wie institutionell — bleibt Gold ein essenzieller Baustein, um Risiken zu streuen und sich gegen Inflation, Währungsentwertung oder Markt-Volatilität abzusichern. Die starke Nachfrage nach physischem Gold verdeutlicht auch das Bedürfnis nach greifbarer Sicherheit und Kontrolle. - Auf institutioneller Seite scheint das Interesse ungebrochen:
Einige Analysten verweisen auf steigende Käufe durch Zentralbanken und systematische Investments über Fonds oder ETFs — was die Angebotsknappheit verschärft und die Preisbasis stabilisiert.
Fazit: 2025 bestätigt langfristigen Gold-Wert — aber mit Augenmaß
Das Jahr 2025 war ein starkes Jahr für Gold: Die Preisentwicklung, die gestiegene Nachfrage und die strukturellen Rahmenbedingungen haben einmal mehr gezeigt, dass Gold weit mehr ist als ein modisches Anlagevehikel. Für viele Anleger — ob Privatperson oder Institution — fungierte Gold als verlässlicher Wertspeicher, Inflationsschutz und Krisen-Absicherung zugleich. Die Deutsche Bank beispielsweise hebt ihre Goldprognose weiter an: 2026 könnte das Edelmetall bis an die Marke von 5.000 US-Dollar steigen – getragen von starken Zentralbankkäufen. Diese sind u.a. notwendig, um ein Gegengewicht zur immensen Staatsverschuldung zu schaffen.
Gleichzeitig mahnt der Experte zur Vernunft: Gold kann und darf nicht als „sichere“ Einbahnstrasse betrachtet werden. Kurzfristige Schwankungen oder makroökonomische Änderungen können den Kurs ebenso beeinflussen wie Angebot und Nachfrage. Für langfristig orientierte Anleger bleibt Gold jedoch ein wertvoller Baustein — gerade in Zeiten wirtschaftlicher oder geopolitischer Unsicherheiten.