Einmaleinlagen der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen stark gestiegen

Einmaleinlagen der öffentlich-rechtlichen Pensionskassen stark gestiegen

Neuenburg – Öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtungen mussten sich 2013 zwischen Teil- oder Vollkapitalisierung entscheiden. Einige Arbeitgeber zahlten die dazu benötigte Ausfinanzierung auf einmal ein. So haben sich die Einmaleinlagen der Arbeitgeber sämtlicher Vorsorgeeinrichtungen auf 6,3 Milliarden Franken (+261%) fast verdreifacht. Dies geht aus den vom Bundesamt für Statistik (BFS) publizierten, provisorischen Ergebnissen der Statistik der beruflichen Vorsorge 2013 hervor.

Betriebsrechnung
Öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtungen mussten sich 2013, wie vom Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG) verlangt, zwischen dem System der Teil- oder der Vollkapitalisierung entscheiden. Bei beiden Systemen können die Arbeitgeber den Fehlbetrag amortisieren oder auf einmal entrichten. Letzteres zeigte sich in der Betriebsrechnung für die gesamte berufliche Vorsorge deutlich. Die Einmaleinlagen der Arbeitgeber haben sich mit 6,3 Milliarden Franken (+261%) beinahe verdreifacht.

Mit 41,2 Milliarden Franken (-9,9%) nahm das Nettoergebnis aus Vermögensanlage infolge der wirtschaftlichen Lage leicht ab. 11,9 Milliarden Franken (-20,5%) flossen in die Wertschwankungsreserven. Im Jahr 2013 wurden fast 20 Milliarden Franken (+2,1%) Altersrenten ausbezahlt. Die Kapitalleistungen bei Pensionierung stagnierten erstmals bei 5,9 Milliarden Franken (-0,3%). Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs nahm weiter ab auf 170‘200 Franken (2012: 171‘200 Franken;  -0,6%).

Bilanz
Auch auf der Passivseite sind die Anstrengungen der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen erkennbar. 2013 reduzierten diese ihre Unterdeckungen auf nunmehr 31,6 Milliarden Franken (-9,1%). Die technischen Rückstellungen wurden auf 14,6 Milliarden Franken (+15,3%) verstärkt. Letztlich unterstützten dies einzelne Arbeitgeber, indem sie ihre Arbeitgeberbeitragsreserven mit Verwendungsverzicht auf 2 Milliarden Franken (+91,8%) speisten.

Gesamthaft wuchsen die Wertschwankungsreserven kontinuierlich auf 46,5 Milliarden Franken (+34,2%) an. Mit 6,4 Prozent der Bilanzsumme entsprach der Wert noch nicht dem angestrebten Umfang. Mit 33,8 Milliarden Franken (-10,5%) nahm die Unterdeckung aller Vorsorgeeinrichtungen weiter ab. Das Gesamtvermögen der beruflichen Vorsorge belief sich auf 717,9 Milliarden Franken (+6,7%).

Aktive Versicherte und Bezüger von Altersleistungen
3,9 Millionen aktive Versicherte (+2%) zählte die berufliche Vorsorge Ende 2013. 664‘430 Pensionierte (+2,9%) bezogen eine Rente. Die Kapital- oder Teilkapitalauszahlungen an Altersrentner blieben bei 34‘550 (+0,2%) praktisch unverändert zum Vorjahr. Mit 1955 Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten (2012: 2073 Einrichtungen; -5,7%) wurde erstmals die Schwelle von 2000 Einrichtungen unterschritten.

Steckbrief der Statistik der beruflichen Vorsorge 2013
Seit dem Statistikjahr 2004 wird die Statistik der beruflichen Vorsorge jährlich durchgeführt. Die Erhebung umfasst die Jahresabschlüsse 2013 von 1955 Vorsorgeeinrichtungen mit reglementarischen Leistungen und aktiven Versicherten. Die rund 2000 Wohlfahrtsfonds, Finanzierungsstiftungen, auslaufenden oder stillgelegten Vorsorgeeinrichtungen sowie Vorruhestands- und Rentnerkassen sind in diesen Angaben nicht enthalten. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind die Aktiven/Passiven aus Versicherungsverträgen mit Versicherungsgesellschaften.

Um möglichst rasch erste provisorische Ergebnisse publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikoträger geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 610 eingegangenen Fragebogen (September 2014).

Die definitiven Detailergebnisse werden Anfang 2015 publiziert.

Alljährlich publiziert die OECD (www.oecd.org) einen internationalen Zahlenvergleich in der Reihe « Pension Markets in Focus ». Um die Vorbereitungen zu unterstützen, hat die Schweiz vergangenen August Indikatoren der ersten Trendrechnungen eingereicht.  (BFS/mc/ps)

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