EY: Galderma-IPO im ersten Quartal weltweit grösster Börsengang

EY: Galderma-IPO im ersten Quartal weltweit grösster Börsengang
Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services bei EY Schweiz. (Foto: EY)

Zürich – In Europa und Amerika waren die Bedingungen für Börsengänge im ersten Quartal 2024 deutlich positiver als im Vorjahresquartal: In den USA gab es insgesamt 49 Börsengänge (33 in Q1 2023). Das Gesamtvolumen sprang von 2,6 Milliarden US-Dollar auf 8,5 Milliarden im diesjährigen Quartal. Ähnlich positiv war die Entwicklung in Europa. Zwar lag die absolute Zahl mit 26 leicht unter dem Vorjahresquartal (28) aber das Volumen erreichte fast eine Verdreifachung mit 5,9 Milliarden US-Dollar. Das sind Ergebnisse des aktuellen IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY in der Schweiz.

Der grösste Börsengang kommt aus der Schweiz
Vom weltweiten Emissionsvolumen von 23,7 Milliarden US-Dollar entfiel rund ein Viertel auf Unternehmen aus dem Gesundheits- und Life-Science-Sektor. Auch der grösste Börsengang des laufenden Jahres kam aus dieser Branche: Die Kotierung der Galderma Group AG aus der Schweiz an der SIX Swiss Stock Exchange erbrachte knapp 2,3 Milliarden Schweizer Franken. Das entspricht fast genau dem gesamten Volumen aller zehn Börsengänge in der Schweiz des letzten Jahres und ist das grösste IPO an der SIX Swiss Stock Exchange seit Landis & Gyr in 2017.

«Nach dem erfolgreichen Börsengang von Galderma hoffen wir, dass ein wichtiger Impuls gesetzt werden konnte, welcher weitere Dynamik am Schweizerischen Kapitalmarkt auslösen wird», sagt Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services bei EY in der Schweiz.

Die zweit- und drittgrösste IPO des ersten Quartals waren mit der finnischen Amer Sports Inc und der Douglas AG aus Deutschland ebenfalls europäische Unternehmen.

Global zeigt sich durchzogenes Bild – China verliert deutlich
Weltweit waren die Rahmenbedingungen nicht überall derart gut. Die Zahl der Börsengänge lag mit 287 leicht unter dem Vorjahreswert von 307. Immerhin stieg das Gesamtemissionsvolumen auf 23,7 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 22,1 Milliarden US-Dollar).

Grund für diese Seitwärtsbewegung war der deutliche Rückgang in Asien. In dieser Region (Asia-Pacific) gingen sowohl das Emissionsvolumen um 56 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar zurück als auch die Zahl der Kotierungen um 34 Prozent auf 119. Besonders der chinesische IPO-Markt zeigte Schwächen und musste deutliche Rückgänge hinnehmen – sowohl bei der Zahl (von 86 auf 42 im Jahresvergleich) als auch dem Volumen (von 10,4 auf 3,9 Milliarden US-Dollar).

Healthcare- und Life-Science-Unternehmen besonders gefragt
Das höchste Emissionsvolumen verzeichnete im abgelaufenen Quartal der Sektor Healthcare/Life Science mit einem Sprung auf 5,9 Milliarden US-Dollar (+280 Prozent), gefolgt vom Sektor Technology, der 4,4 Milliarden US-Dollar erlöste. Bei der Zahl der Börsengänge lag erneut die Branche Industrials vorn mit 59 Kotierungen, auch wenn das Gesamtemissionsvolumen nur noch bei 4,1 Milliarden US-Dollar lag. Danach folgt erneut Technology mit 53 Börsengängen (Vorjahr: 63).

«Da sich global gesehen die Inflation weiter reduziert und die Zentralbanken tendenziell zu einer Senkung der Leitzinsen übergehen, sind wir vorsichtig optimistisch betreffend Entwicklung der IPO-Märkte in 2024. Dies äussert sich auch darin, dass rund zwei Drittel aller Private Equity Firmen davon ausgehen, dass es in diesem Jahr zu einem Anstieg der IPO-Aktivität kommen wird», beurteilt Tobias Meyer die Lage. (EY/awp/mc/ps)

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