Fed hält Tür für weitere Lockerung der Geldpolitik offen

Fed hält Tür für weitere Lockerung der Geldpolitik offen

Fed-Chairman Ben Bernanke.

Washington – Die US-Notenbank Fed hält vorerst still – allerdings bleibt die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik zur Unterstützung der lahmenden Konjunktur in den USA weit geöffnet. Das geht aus den Aussagen von Fed-Chef Ben Bernanke im Anschluss an den Zinsentscheid der Notenbank am Mittwoch hervor. Die Währungshüter haben ihren kurzfristigen Konjunkturausblick zwar leicht angehoben, rechnen aber weiterhin lediglich mit «moderatem» Wachstum in der grössten Volkswirtschaft der Welt und sehen «signifikante Abwärtsrisiken».

Vor diesem Hintergrund bekräftigte die Fed ihr Niedrigzinsversprechen. Die Zinsen sollen bis mindestens Ende 2014 auf «ausserordentlich niedrigem» Niveau bleiben. Im geldpolitischen Rat der Fed stimmte nur das Mitglied Jeffrey Lacker für ein früheres Auslaufen der faktischen Nullzinspolitik. Der Zielsatz für Tagesgeld (Fed Funds Rate) wurde wie erwartet unverändert in einer Spanne von null bis 0,25 Prozent belassen.

Bereitschaft für weitere geldpolitische Lockerung
Darüber hinaus signalisierte Bernanke die Bereitschaft für eine weitere geldpolitische Lockerung. «Die Fed sei nach wie vor bereit, um mehr zu tun», versicherte der Notenbankchef. Die entsprechenden Instrumente blieben «auf dem Tisch». Am Finanzmarkt wurden die Äusserungen von einigen Anlegern offenbar als Hinweis auf eine neue Runde der quantitativen Lockerung interpretiert, also ein neues Anleihekaufprogramm der Fed. Der Dollar geriet unter Druck, der Euro kletterte im späten Handel bis knapp unter sein Tageshoch und erreichte einen Kurs von 1,3231 Dollar.

Fee blickt optimistischer auf den Arbeitsmarkt
Allerdings machte Bernanke mit Blick auf die Entwicklung der US-Wirtschaft durchaus auch positive Aussagen, vor allem, was den am Finanzmarkt vielbeachteten Job-Aufbau in den Staaten betrifft: Die Rats-Mitglieder der Fed erwarten eine fortschreitende Erholung und zeigten sich optimistischer als noch im Januar. Die Lage werde sich in den kommenden Quartalen «graduell» verbessern, sagte Bernanke. Allerdings werde die Zahl der Arbeitslosen weiterhin auf einem «erhöhten» Niveau verharren.

Inflation weiter im Zielkorridor
Die Inflation habe aufgrund der gestiegenen Energiepreise zuletzt etwas angezogen, so die Fed. Bernanke rechnet dennoch weiterhin mit einer Rate im Zielkorridor der Notenbank und bezeichnete die Erwartungen als «stabil». An der Inflations-Einschätzung der Fed habe sich im Vergleich zur letzten Sitzung nichts geändert, sagte Unicredit-Ökonom Harm Bandholz. Die Notenbank peilt eine Teuerung von etwa zwei Prozent an. (awp/mc/ps)

US Federal Reserve

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